© Paul Connors, ap

Gericht

Sechs Jahre Haft für Windows-Fälscher

In einem Prozess am Landgericht Halle gegen die Verantwortlichen des Softwarehändlers "PC Fritz" ist einer der Hauptverdächtigen zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ihm wurde gewerbsmäßiger Betrug und Urheberrechtsverstöße vorgeworfen. Ein Prozess gegen weitere Mittäter läuft noch.

Unter anderem hat PC Fritz mehrere Windows-Betriebssysteme zu stark reduzierten Preisen angeboten. Das Unternehmen behauptete, dass es sich dabei um originale DVDs und OEM-Lizenzen handelt. Das Gericht sieht es allerdings als erwiesen an, dass PC Fritz mit gefälschten Windows-DVDs handelte.

Industriell gefertigt

Die Datenträger wurden in Osteuropa industriell hergestellt und mit gefälschten Lizenzaufklebern versehen. Laut dem Gericht haben die Angeklagten auf diese Weise insgesamt mehr als 9,3 Millionen Euro eingenommen.

Bei einer Razzia im September 2013 hat die Staatsanwaltschaft Halle und die Zollfahndung rund 170.000 Datenträger beschlagnahmt, bei denen es sich hauptsächlich um Windows-7-Fälschungen handelte. Die gefälschten Datenträger waren laut Microsoft Sicherungskopien nachempfunden.

Ein Unternehmenssprecher von Microsoft sagte gegenüber heise.de, die hohe Haftstrafe unterstreiche, dass der Handel mit Software-Fälschungen kein Kavaliersdelikt sei. Microsoft begrüße das Urteil.

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