Steve Ballmer verlässt Microsoft und widmet sich seinem NBA-Team
Steve Ballmer verlässt Microsoft und widmet sich seinem NBA-Team
© REUTERS/LUCY NICHOLSON

Abgang

Steve Ballmer verlässt Microsoft-Vorstand

In einem offenen Brief drückt Ballmer vollstes Vertrauen in seinen Nachfolger als Microsoft-CEO Satya Nadella aus. Ballmer hält dessen Strategie, das Unternehmen im Mobil- und Cloud-Markt zu verstärken, für richtig und zukunftsweisend. Er selbst wolle sich künftig einer Reihe von Aktivitäten außerhalb des Unternehmens widmen, allen voran seinem Basketballteam Los Angeles Clippers.

Microsoft will Ballmer weiterhin beratend zur Seite stehen, doch die Zeit sei reif, den Vorstandsposten zurückzulegen. Steve Ballmer beendet damit seine 34 Jahre dauernde Karriere im Unternehmen. Auch nach seinem Ausstieg wird Ballmer einer der größten Teilhaber Microsofts bleiben.

Satya Nadella akzeptiert die Entscheidung Ballmers: "Nachdem du auf eine neue Reise aufbrichst, bin ich überzeugt davon, dass du die gleiche Geradlinigkeit, Leidenschaft und den gleichen Einfluss zu deinen neuen Projekten mitbringst, die du zu Microsoft gebracht hast. Ich wünsche dir unglaublichen Erfolg."

Größter Einzelaktionär

Ballmer ist mit einem Anteil von 4,04 Prozent der größte private Einzelaktionär von Microsoft. Seine Aktien wolle er "in absehbarer Zukunft" auch behalten, schrieb er. Microsoft-Gründer Bill Gates hatte Anfang Mai Anteile verkauft, seitdem gehören ihm nur noch 3,81 Prozent der Anteile.

Ballmer hatte ziemlich genau vor einem Jahr verkündet, dass er nach 13 Jahren als Firmenchef den Posten binnen Jahresfrist abgeben wolle. Im Februar verkündete Microsoft, dass der seit Jahren beim Unternehmen tätige Manager Satya Nadella Ballmers Nachfolger wird. Gates gab gleichzeitig den Vorsitz des Verwaltungsrats ab.

Restrukturierung

Nadella kündigte im Juli eine Restrukturierung mit der Streichung von etwa 18.000 Stellen weltweit an. Der größte Jobabbau der fast 40-jährigen Unternehmensgeschichte soll innerhalb von einem Jahr abgeschlossen sein. Betroffen sind vor allem Stellen im Nokia-Bereich. Der Zukauf der Handy-Sparte des finnischen Herstellers war unter Ballmers Führung beschlossen worden; er wollte zur Konkurrenz auf dem immer wichtiger werdenden Markt für Smartphones und Tabletcomputer aufschließen.

Nadella will den Schwerpunkt hingegen vor allem auf das Cloud-Computing legen. Ballmer schrieb in seinem Brief, er habe Vertrauen in diese Strategie. Das Rückgrat von Microsoft sind weiter das Betriebssystem Windows und das Büroprogramm Office, mit denen das Unternehmen das klassische PC-Geschäft dominiert.

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