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Messaging

Stiftung Warentest kritisiert WhatsApp wegen Datenschutz

WhatsApp und der Facebook-Messenger wurden in der Datenschutz-Kategorie am schlechtesten bewertet und erhielten hier nur ein „ausreichend“. Testsieger wurde die App Hoccer aus Deutschland, dicht gefolgt von Threema aus der Schweiz. Die Tester nahmen sich jeweils neun Apps für die Betriebssysteme Android von Google und iOS von Apple vor. Sie untersuchten unter anderem, ob der jeweilige Messenger eine Ende-zu-Ende-Verschlüsslung der verschickten Nachrichten bietet, welche Daten beim Einrichten des Dienstes abgefragt werden, und ob die Anwendung automatisch das Adressbuch des Smartphones ausliest. Geprüft wurde auch, welche Informationen an andere Anwender weitergereicht werden - zum Beispiel, dass der Nutzer eine Nachricht bereits gelesen hat oder dass er gerade eine Antwort tippt, und ob sich dies abschalten lässt.

Bei WhatsApp, dem hierzulande beliebtesten Messenger, bemängeln die Experten, dass automatisch das Telefonbuch ausgelesen wird. Ob es für alle Nutzer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gebe, sei unklar. Kritisiert werden außerdem die Rechte, die sich das Programm bei der Installation geben lässt, zum Beispiel Zugriff auf den Standort des Nutzers.

Keine Verschlüsselung

Der Facebook-Messenger schneidet unter anderem deswegen mit „ausreichend“ ab, weil das Programm keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet. Somit könne der Anbieter alle Nachrichten mitlesen, kritisiert Stiftung Warentest. Die Anzeige des Onlinestatus und die Lesebestätigung lassen sich zudem nicht abschalten.

Dass es auch anders geht, zeigt laut Stiftung Warentest die kostenlose App Hoccer, die unter den Android-Programmen die beste Datenschutz-Bewertung erhielt. Der Umgang mit persönlichen Daten sei „vorbildlich“. Da die App auch bei den anderen Test-Aspekten „Funktion“ und „Handhabung“ gut abschnitt, wurde sie mit knappem Vorsprung vor Threema Testsieger. Die besten Datenschutzvoraussetzungen bietet laut Stiftung Warentest die iOs-Version der App ChatSecure, die aber schwer einzurichten sei und daher vor allem für „technisch Versierte“ tauge. Die Untersuchung wurde in der August-Ausgabe der Zeitschrift „test“ veröffentlicht.

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