Teilnehmer des "space-out"-Wettbewerbs
Teilnehmer des "space-out"-Wettbewerbs
© APA/AFP/JUNG YEON-JE

Abschalten

Südkoreaner wetteifern um beste Handy-lose Entspannung

"Relax your brain!" - Entspann Dein Gehirn und denk einfach mal an nichts! So lautet das Motto eines Wettbewerbs in Südkorea, dessen Einwohner als besonders handy- und technologiebesessen gelten. Von mehr als 1.500 Online-Bewerbern waren am Sonntag in der Hauptstadt Seoul noch rund 60 übrig.

Herumsitzen

Sie verbrachten in einem Park eineinhalb Stunden damit, nicht zu sprechen, zu schlafen, zu essen oder irgendein elektronisches Gerät zu benutzen. Kandidaten mit gleichgültig wirkenden Gesichtern saßen oder lagerten auf dem Rasen - viele mit Sonnenschirmen bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Die Teilnehmer durften nicht auf ihre Uhr schauen und auch nicht zu viel herumgehen. Wer die stabilste Herzfrequenz aufweist, gewinnt.

Sieger des diesjährigen Events wurde der Rapper Shin Hyo Seob alias Crush. "Ich war bei der Vorbereitung meines neuen Albums körperlich und geistig so erschöpft, dass ich einfach ein bisschen chillen wollte", sagte der 28-Jährige bei Entgegennahme seiner gläsernen Trophäe.

Dozens of citizens take part in Seoul's "space-out" competition in which participants are required to sit idly without talking, sleeping, eating, or using any electronic devices, at a riverside park in Seoul on May 22, 2016. The competition has gained popularity in South Korea since local artists organised the first edition in Seoul in 2014 as a satire of modern life dominated by social media and smartphones. / AFP PHOTO / JUNG YEON-JE

Smartphone-Stress

Künstler riefen den Wettkampf 2014 ins Leben - als Satire auf das von Facebook, Handy, soziale Medien und Stress geprägte moderne Leben. Seitdem erfreut sich das Ereignis wachsender Beliebtheit. Mehr als vier Fünftel der 50 Millionen Südkoreaner sind Smartphone-Besitzer, die durchschnittlich vier Stunden täglich mit Tweeten, Chatten oder Internetspielen verbringen. Amtlichen Statistiken zufolge weisen 15 Prozent dabei Anzeichen einer Sucht auf.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare