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Indien

Uber nach Vergewaltigungsfall in Neu-Dehli verboten

Zuvor war bekanntgeworden, dass eine junge Frau von einem Uber-Fahrer vergewaltigt worden sein soll. Das Verbot sei wegen des Verhaltens des Fahrers verhängt worden und gelte ab sofort, berichtete die „Hindustan Times“ am Montag. Sie berief sich auf eine Erklärung des Verkehrsministeriums.


Der beschuldigte Fahrer wurde festgenommen und sollte noch am Montag einem Haftrichter vorgeführt werden. Nach Angaben derPolizei hat der 32-jährige Mann sein Opfer nach der Tat nachHause gefahren und ihr gedroht, falls sie sich an die Polizei
wende. Ihr sei es aber gelungen, die Nummer des Fahrers zunotieren und ein Foto des Autos zu machen.

Polizei prüft rechtliche Schritte gegen Uber

Der Mann war schon vor drei Jahren wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung inhaftiert, später aber freigelassen worden. DiePolizei erklärte, sie prüfe rechtliche Schritte gegen Uber, weil das Unternehmen den Fahrer und dessen Vergangenheit nicht überprüft habe. Uber-Chef Travis Kalanick sagte, der Vorfall in Neu-Delhi sei schrecklich. „Wir werden alles tun, ich wiederhole alles, um den Täter vor Gericht zu bringen.“

Das kalifornische Start-up vermittelt Fahrgäste über Smartphone-Apps gegen Provision an Gelegenheitsfahrer. Dagegen läuft das Taxigewerbe Sturm. Uber-Fahrer besäßen keine Genehmigung zur Personenbeförderung und ihre Fahrzeuge seien nicht entsprechend versichert, so die Argumente der etablierten Unternehmen. Wegen dieses Streits unterliegt Uber unter anderem in Deutschland Einschränkungen.

Mit 40 Milliarden Dollar bewertet

Weltweit bietet Uber seine Dienste in 45 Ländern an. Das Unternehmen mit Geldgebern wie Google und Goldman Sachs im Rücken hat erst kürzlich bei Investoren weiteres Kapital eingesammelt und kommt damit inzwischen auf einen Firmenwert von 40 Milliarden Dollar.

In den Niederlanden hat unterdessen ein Gericht den Uber-Dienst UberPop verboten.

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