© Vangardist

Cannes

Vangardist: Mit HIV-Blut gedrucktes Magazin prämiert

Am Anfang stand eine schlichte, wie radikale Idee. Mit einer Ausgabe, die aus Tinte und beigemischtem Blut von HIV-positiven Menschen gedruckt wurde, wollte das österreichische Männermagazin Vangardist zum Life Ball auf das Thema aufmerksam machen. Die Kampagne, die mit der Werbeagentur Saatchi & Saatchi konzipiert wurde, entwickelte sich zu einem ungeahnten Erfolg, selbst internationale Medien wie die Washington Post, BBC, ABC, CBS, Huffington Post und dem Times Magazine berichteten über das Projekt.

Acht Preise in Cannes

Bei den Cannes Lions 2015, der wichtigsten Auszeichnung der internationalen Werbebranche räumte das Magazin dafür gleich mit acht Löwen ab, darunter einen goldenen und zwei silberne in der Kategorie "Direct Response Print", sowie weitere in silber und bronze in den Kategorien "Gesundheit" und "PR und Media". Das sind laut den Vangardist-Machern die meisten Auszeichnungen, die ein Magazin in Cannes jemals abstauben konnte.

Für die Mai-Ausgabe des in Wien gegründeten Magazins wurde der Druckerfarbe medizinisch sterilisiertes Blut von drei HIV-positiven Spendern beigemengt. Die Aufbereitung des Blutes wurde von der Medizinischen Universität Innsbruck nach strengen Kriterien, die gemeinsam mit der Harvard University entwickelt wurden, durchgeführt. Das Heft in die Hand zu nehmen, stellt keine Gefahr dar, soll gleichzeitig aber auch symbolisieren, dass HIV-positive Menschen gefahrlos berührt und an die Hand genommen werden können.

Conchita Wurst unter Unterstützern

Neben dem internationalen Presse-Echo ließen sich auch viele Prominente mit der limitierten HIV+-Edition ablichten. Conchita Wurst etwa öffnete vor laufender Kamera die Schutzhülle des Magazins und verteilte im Anschluss signierte Ausgaben. Das Denver Art Museum will die Aktion ebenfalls würdigen und hat bereits zwei Ausgaben für die permanente Sammlung angefordert.

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Einige Restexemplare der Vangardist-Ausgabe können noch unter hivheroes.org und vangardist.com bestellt werden.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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