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Deutschland

Versicherungsvertreter verklagen Internetportal Check24

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute wirft dem Internetportal Check24 eine Irreführung der Verbraucher vor und hat Klage beim Landgericht München eingereicht. Das Gericht solle klären, ob Check24 gegen das Gesetz des unlauteren Wettbewerbs verstößt, sagte der Verbandspräsident Michael Heinz am Mittwoch. Er wirft Check24 vor, sich als verbraucherfreundliches Preisvergleichsportal darzustellen.

Folgen für andere Vergleichsportale

Tatsächlich handele es sich aber wie auch bei anderen Anbietern um ein Vermittlungsportal, das wie ein Makler arbeite und beim Vertragsabschluss Provisionen von den Versicherungen kassiere. Auf den ersten Blick sei das für die Verbraucher jedoch nicht erkennbar. Ein Sprecher von Check24 wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern.

Mit der Klage strebt der Verband der Versicherungskaufleute einen Musterprozess an, der auch Auswirkungen auf andere Vergleichsportale haben könnte. Vor allem in der Auto-Versicherung machen die Portale den klassischen Versicherungsvermittlern zunehmend Konkurrenz: Allein Check24 hat nach eigenen Angaben bei der letzten Wechselrunde rund 750 000 Kfz-Verträge vermittelt.

Streit eskaliert

Der Verband Deutscher Versicherungskaufleute vertritt die Interessen von rund 10 000 Versicherungsvertretern und liegt seit Monaten mit Check24 im Clinch. „Verbraucherschutz darf im Internet nicht aufhören“, sagte Heinz. Für alle Marktteilnehmer müssten dieselben Regeln gelten. Eine Sprecherin des Münchner Landgerichts konnte den Eingang der Klage zunächst nicht bestätigen. Erfahrungsgemäß dauere es aber einige Zeit, bis die Klage erfasst sei. Bis zu einem möglichen Prozess könnte es somit noch Monate dauern.

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