Einer der Teilnehmer von SimulateMars während der virtuellen Planetenerkundung
Einer der Teilnehmer von SimulateMars während der virtuellen Planetenerkundung
© T-Mobile

SimulateMars

Virtual-Reality-Marsausflug in Wien

Um Weltraum-Fans einen Eindruck eines Spaziergangs auf einem anderen Planeten zu verschaffen, haben das Österreichische Weltraumforum (ÖWF) und sein Technologiepartner T-Mobile vergangenen Freitag und Samstag eine neuartige Installation im Wiener "Sand in the City" aufgebaut. Ein paar glückliche Gewinnspielsieger durften sich bei "SimulateMars" auf virtuelle Marsexpedition begeben, darunter 12 futurezone-Leser.

Gravitationsreduktion

In einem Zelt wurden die virtuellen Astronauten in einen Klettergurt gesteckt, mit einem Rucksack ausgestattet und damit in eine Vorrichtung gehängt, die das eigene Körpergewicht um ein Drittel reduziert. Mit den Füßen konnte man sich auf einer abgerundeten, glatten Platte fortbewegen. Die Beinbewegung wurde mit Kinect-Bewegungssensoren erfasst. Wer es in der Hitze ertrug, der konnte zusätzlich Exoskelett-Teile an Armen und Beinen, sowie spezielle Raumfahrerhandschuhe anlegen.

Die Arm- und Beinschienen sollten die eingeschränkte Bewegungsfreiheit in einem Raumanzug simulieren. Zu guter Letzt bekam man eine Oculus-Rift-Brille aufgesetzt, um sich virtuell auf der Marsoberfläche wiederzufinden. Inmitten eines Kraters konnte man so zu Fuß die Umgebung erkunden. Am Freitag funktionierte die Bewegungssteuerung zeitweise nicht. Die Sensoren hatten mit der Hitze Probleme. Aushelfen musste man sich mit verbalen Kommandos an die Simualationstechniker, etwa mit "ich will in die Richtung, wo ich gerade hinschaue".

Begeisterte Reaktionen

"Obwohl die Auflösung der simulierten Marsumgebung mit der Oculus Rift besser hätte sein können, war das ganze ein tolles Erlebnis", sagt futurezone-Leserin Conny nach ihrem virtuellen Mars-Trip. "Besonders beeindruckend war das Gefühl, als man sein eigenes, volles Körpergewicht danach wieder unter Erdanziehungskraft tragen musste."

"Die Leute vom ÖWF waren superfreundlich", schwärmt futurezone-Leser Sebastian. "Obwohl wir aus technischen und zeitlichen Gründen das Exoskelett nicht zur Simulation anziehen konnten, durfte ich es danach anprobieren. Sie haben mir dabei geholfen und mir jede Menge Sachen zur Entwicklung erzählt. Plus, wir hatten die Möglichkeit, uns Mars-Gesteinssplitter anzusehen. Es war auf jeden Fall mal was anderes und eine sehr nette Erfahrung."

Marssimulation am Gletscher

Kreiert wurde die Marssimulation von einem italienischen Forscherteam. Eingesetzt werden soll die Installation, die sich VERAS nennt, demnächst bei AMADEE-15. Dabei handelt es sich um eine zweiwöchige Marssimulation auf dem Kaunertaler Gletscher in Tirol. Internationale Forscherteams werden auf 2700 Meter Seehöhe dabei Raumanzüge, Marsrover, Instrumente und Experimente testen. Die Projektmitarbeiter am Gletscher stehen dabei mit einem Kontrollzentrum in Innsbruck in Kontakt.

Für Experimente wird der Funk künstlich um mehrere Minuten verzögert, um die realen Funkbedingungen zwischen Erde und Mars zu simulieren. Die LTE-Anbindung des Kontrollzentrums übernimmt T-Mobile. Der Start zu AMADEE-15 wird am 3. August erfolgen. Ein futurezone-Gewinnspielsieger kommt in den Genuss, uns zu begleiten und sich dieses Spektakel vor Ort anzusehen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

mehr lesen
David Kotrba

Kommentare