Werbung (Symbolfoto): Es gibt kein Entkommen
Werbung (Symbolfoto): Es gibt kein Entkommen
© Hofstädter

Reklame

Werbung springt durch unhörbare Töne vom PC aufs Handy

US-Datenschützer warnen vor einer neuen Technik, die von Werbefirmen genutzt wird, um Informationen über ihre Kunden zu sammeln. Dabei werden Spots im TV oder Reklame im Netz mit hochfrequenten Tönen hinterlegt, die für Menschen nicht hörbar sind. Andere Geräte können die Geräusche aber sehr wohl registrieren, wie arstechnica berichtet. Das erlaubt es den Werbefirmen, mehrere Geräte eines Nutzers zu verknüpfen und sein verhalten über die Gerätegrenzen hinweg aufzuzeichnen. Ein Spot im Fernsehen kann etwa vom Smartphone oder Tablet des Betrachters registriert werden, woraufhin seine Daten auf allen Geräten zu einem Profil zusammengefasst werden können. So kann Werbung auch gezielt auf Geräte verteilt werden, eine Reklame kann Nutzer dann vom Tablet auf den Fernseher und den Computer folgen.

Die Firmen können laut Kritikern so feststellen, wie lange ein Nutzer Werbung am TV sieht und ob er danach eine Websuche nach dem Produkt startet oder dieses vielleicht sogar online kauft. Dieses Cross-Device-Tracking macht Datenschützern Sorgen. In den USA befasst sich derzeit die Federal Trade Commission mit der neuen Technologie. Die größte Sorge ist, dass die vielen Geräte, die ein Mensch im Alltag verwendet, vom Fitness-Tracker über RFID-Zugangsschlüssel bis zu Handys, eine fast lückenlose Dokumentierung des Tagesablaufs ermöglichen.

Mehrere Firmen arbeiten derzeit an der Entwicklung neuer Cross-Device-Tracking-Technologien, darunter etwa Adobe, SilverePush, Drawbridge und Flurry. Besondere Sorgen macht Kritikern derzeit die Lösung von SilverPush. Die Firma versieht Werbebotschaften mit unhörbaren Tönen und platziert gleichzeitig ein Cookie im Browser. Das ausgesendete Signal wird dann von jedem Gerät empfangen, das eine App installiert hat, die das SilverPush Software-Development-Kit nutzt. Die Namen dieser Apps will das Unternehmen nicht preisgeben, im April dieses Jahres sollen es aber bereits 67 Apps gewesen sein, die auf 18 Millionen Smartphones installiert sind. SilverPush behauptet, dass die Software nur auf die hochfrequenten Geräusche hört, Gespräche und andere Töne aus der Umgebung würden nicht aufgezeichnet. Eine Reihe von Marketing-Firmen soll die Technik bereits länger nutzen, ohne Wissen der betroffenen Nutzer.

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