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PokeWalk

Tausende Pokemon-Go-Spieler am Samstag in Wien erwartet

Eigentlich ist Pokémon Go ja noch gar nicht offiziell in Österreich verfügbar, dennoch werden hierzulande bereits eifrig Pokémon gejagt. Einen ersten Hinweis auf die Popularität des neuen Niantic-Titels liefert eine Facebook-Veranstaltung in Wien. Mehr als 1.500 Personen haben sich bereits für den ersten Wiener “PokeWalk” angemeldet, rund 5.800 weitere Personen haben ihr Interesse bekundet. Der Plan: Am Samstag, ab 14 Uhr 30, wollen die Pokémon-Fans vom Wiener Stock-im-Eisen-Platz, nahe beim Stephansplatz, ausgehend durch Wien streifen. Vorbild sind Veranstaltungen wie der "Pokémon Go Sydney Walk", bei dem mehr als 2000 Spieler gemeinsam durch Sydney wanderten.

Unklare Teilnehmerzahl

Veranstalterin des Wiener Pendants ist die Wiener Fotografin Kiki Heindl, der die Idee zum PokeWalk spontan kam. “Ich dachte mir, dass es doch lustig wäre, mit anderen Leuten gemeinsam auf Pokémon-Jagd zu gehen. Kleine Gruppierungen gibt es ja bereits, beispielsweise im Stadtpark”, so Heindl gegenüber der futurezone. Den Stephansplatz hat sie als Veranstaltungsort gewählt, da dieser zentral gelegen und einfach zu erreichen ist und dort besonders viele PokéStops zu finden sind.

Gamers use the Pokemon Go application on their mobile phones while walking in Barcelona, on July 14, 2016. / AFP PHOTO / JOSEP LAGO
Mit einem derart großen Interesse habe sie aber nicht gerechnet. “Es ist jedoch nach wie vor schwer abzuschätzen, wie viele Leute tatsächlich auftauchen. Man sieht oft bei Facebook-Veranstaltungen mit fünftausend Zusagen oder mehr, dass beim eigentlichen Event dann weitaus weniger Menschen erscheinen.”

Polizei hat keine Bedenken

Dennoch bereitet man sich auf eine relativ hohe Teilnehmerzahl vor. Da es sich beim PokeWalk um keine Meinungsäußerung handelt, wie es bei einer Demonstration der Fall wäre, musste sie als Veranstaltung beim Magistrat angemeldet werden. Die MA36 bestätigte gegenüber der futurezone, dass die Veranstaltung angemeldet und genehmigt wurde.

April O'Neil (L), Ariana Nussdorf (C) and Julia Voth (R) display their cellphones while playing Pokemon Go on July 13, 2016 at Pershing Square in Los Angeles, California, one of a number of landmark locations across communities in southern California which serving as gathering point for people playing the game. The location-based augmented reality mobile game was released on July 6th. / AFP PHOTO / Frederic J. BROWN
Die Verantwortliche betonte dabei, dass es sehr selten sei, dass derartige Veranstaltungen auf dem Stephansplatz zugelassen werden und man entsprechend hohe Auflagen bezüglich Sicherheit und Fluchtwege stellen werde. Auch die Polizei sagte gegenüber der futurezone, dass man die Veranstaltung im Auge behalten werde. Falls nur Gruppen von Pokémon-Fans durch die Stadt streifen werden, sehe man die Veranstaltung aber eher als unbedenklich an.
Zum Ablauf wollte sich Heindl nicht äußern, sie will allerdings im Rahmen des PokeWalk eine “Debatte zum Thema Augmented Games im öffentlichen Raum” führen. In der Beschreibung für den Facebook-Event bittet man die Teilnehmer lediglich darum, das Smartphone aufzuladen und, je nach Bedarf, Getränke, Akku-Packs und Regenschutz mitzunehmen. Mittlerweile wurde auchdie Facebook-Gruppe “PokeWalk X” gegründet, über die in Zukunft wohl ähnliche Veranstaltungen organisiert werden sollen.

Satire-Gegenveranstaltung

Dass der Hype um Pokémon Go aber nicht jeden erfreut, beweisen auch Browser-Erweiterungen wie PokeGone, das jeglichen Verweis auf das Spiel, sei es nun ein Artikel, Bild oder Video, im Internet ausblendet. So ist es wenig überraschend, dass sich auch gegen den PokeWalk eine Bewegung formiert hat. Die Satire-Veranstaltung “Pokémon Go Spieler mit 16er Blech bewerfen” fordert die Teilnehmer zum “freudigen Bewerfen unschuldiger Poketrainer” auf.

Die Beschreibung der Veranstaltung, die offenbar an jene des PokeWalk angelehnt ist, weist bereits indirekt darauf hin, dass es die Veranstalter nicht ganz ernst meinen. Eindeutig erkennbar war es offenbar für viele dennoch nicht. Nachdem die Veranstaltung mehr als 1.800 Zusagen erhielt und sich zahlreiche Pokémon-Go-Spieler öffentlich beschwerten, fügte der "Veranstalter" noch einen Hinweis hinzu, dass es sich um Satire handelt. Wie der PokeWalk entstand auch der Satire-Event spontan, wie der Facebook-Nutzer, der die Veranstaltung erstellt hat, gegenüber der futurezone betont.

Der Titel der Veranstaltung sei nicht als Aufforderung zur Gewalt gedacht, sondern soll sich darüber lustig machen, dass viele Pokémon-Go-Spieler vollkommen ignorieren, was um sie passiert: "Ich habe den Hype rund um Pokémon Go mitverfolgt und habe es auch selber gespielt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es zu extremer Situationskomik kommen kann. Die Vorstellung, dass jemand so sehr auf sein Handy fixiert ist, dass er oder sie es nicht merken würde wenn eine Horde Ballett-tanzender Elefanten vorbeizieht, hat mich so sehr belustigt, dass ich versucht habe einen Veranstaltungstitel und Text zu finden, der dasselbe absurde Bild erzeugt. Es geht also mehr um ein humorvolles darauf aufmerksam machen, was mit uns passiert."

Update: Ursprünglich hätte der PokeWalk um 18 Uhr am Stephansplatz stattfinden sollen, aufgrund von zwei Demonstrationen musste dieser auf 14 Uhr 30 vorverlegt werden. Zudem wurde als Startpunkt der Stock-im-Eisen-Platz festgelegt, der sich in der Nähe des Stephansplatzes befindet.

Die futurezone wird zur Pokézone: Alle News, Infos und Tipps zu Pokémon Go findet ihr hier

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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