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Urheberrecht

1500 Unterschriften für Festplattenabgabe

Die Initiative „Kunst hat Recht“ will die aus ihrer Sicht häufig polemisch geführte Diskussion rund um das Urheberrecht und die Entlohnung der Künstler in Zeiten des Internets versachlichen und hat zu diesem Zweck ein Weißbuch zur Bedeutung des geistigen Eigentums für Österreich herausgegeben. In ihrem Kampf für die Einführung einer Festplattenabgabe hat die Initiative außerdem eine parlamentarische Bürgerinitiative ins Rollen gebracht.

Die Unterstützerliste soll in den kommenden Tagen an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer übergeben werden. Mehr als 1.500 Sympathisanten haben die Bürgerinitiative unterzeichnet, darunter Elfriede Jelinek und Gerhard Haderer. Für Gerhard Ruiss, Autor und Mitinitiator von „Kunst hat Recht“, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Forderung nach Entlohnung nicht nur ein Problem der weniger bekannten Künstler ist, sondern alle gleichermaßen betrifft, wie er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien sagte.

Kein "Kampf gegen Publikum"
Musikerin und Schauspielerin Tini Kainrath gab zu bedenken, dass beinahe 40 Prozent der Künstler an der Armutsgrenze leben würden, dass man allerdings bei der emotionalen Diskussion immer die Prominenten vor Augen habe und weniger jene, die ohne die Festplattenabgabe nicht überleben könnten. Den Künstlern war es wichtig zu betonen, man führe keinen „Kampf gegen unser Publikum“, so Ruiss. Vielmehr gehe es um Gerätehersteller und Plattformbetreiber, die mit aggressivem Lobbying ihre wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen versuchen.

„Nur wenn die Festplattenabgabe im Urheberrechtsgesetz verankert wird, werden Kunstschaffende für das private Kopieren künstlerischer Werke entschädigt“, ist Schriftsteller und Regisseur Robert Schindel überzeugt. „Wir Kunstschaffende fordern alle Abgeordneten des Nationalrates auf, zu unserer prekären Situation Position zu beziehen“, forderte schließlich die Bildhauerin Ulrike Truger.

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