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Copyright-Löschanträge bei Google steigen stark

Im Zusammenhang mit Urheberrechtsfragen steht Google regelmäßig in der Kritik. Daher hat sich der Internetkonzern im Frühling dieses Jahres dazu entschlossen, noch mehr Transparenz zu schaffen und Einblick darin zu geben, wie man Rechteinhaber bei der Verfolgung von Copyright-Verletzungen unterstützt. Damals hieß es Google bearbeite durchschnittlich 1,2 Millionen Anfragen monatlich, Inhalte wegen möglicher Copyright-Verstößen offline zu nehmen.

Seither haben sich die Anfragen allerdings um ein Vielfaches erhöht, wie aktuelle Zahlen zeigen. Waren es im Mai noch um die 250.000 Löschanfragen pro Woche, sind es inzwischen mehr als 2,5 Millionen Anfragen, die durch das Google-System wandern.

Streitfrage
Rechteinhaber wurden auch schon kritisiert, dass sie durch ihr Vorgehen ein unüberschaubares, automatisiertes Netz auswerfen würden, das neben den tatsächlich zu beanstandenden Webseiten auch zahlreiche Seiten einfangen würde, die komplett unschuldig da hinein geraten. Google seinerseits deutet allerdings an, dass die Löschanfragen fast immer gerechtfertigt seien. "Zwischen Dezember 2011 und November 2012 haben wir 97,5 Prozent aller URLs, die im Zuge der Löschanfragen beanstandet wurden, entfernt", wird Google von The Verge zitiert.

Die Angaben seitens Google sind noch kein 100-prozentiger Beweis, dass es sich dabei auch wirklich immer um urheberrechtsverletzende Links gehandelt hat. Auch bei Googles automatisierten Systemen kommt es immer wieder zu Fehlern. Darüber hinaus wies Google ganz generell auch im Mai schon darauf hin, dass nicht jede Anfrage zur Löschung von Inhalten gerechtfertigt sei. So habe eine Fahrschule in Großbritannien den Ausschluss der Homepage eines Wettbewerbers aus dem Google-Index verlangt, nur weil dort auch eine alphabetisch sortierte Ortsliste zu finden war.

Angesichts der so massiv gestiegenen Löschanfragen ist aber zumindest einerseits davon auszugehen, dass Links, die zu urheberrechtlich geschützten Inhalten führen, zunehmen. Gleichzeitig deuten die Zahlen darauf hin, dass das Vorgehen der Rechteinhaber immer aggressiver wird.

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