© Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Open Data

Deutsches Raumffahrtzentrum gibt Bilder frei

Öffentlich finanzierte Inhalte sollen auch ohne Einschränkung öffentlich genutzt werden können - nach diesem Grundsatz hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ( DLR) jetzt beschlossen, alle eigenen Fotos und Videos freizugeben. Die Wikipedia-Macher begrüßten diese Entscheidung für „Open Data“ und riefen die Öffentlichkeit dazu auf, „sich bei Behörden, Archiven und Ministerien Gehör zu verschaffen und für eine freie Lizenzierung von öffentlich finanzierten Werken einzutreten.“

Anstelle eines eigenen Copyright-Anspruchs stellt das DLR seine Fotos nun in der Regel unter eine Creative-Commons-Lizenz (CC). Mit diesen gestaffelten Lizenzen, die seit 2001 als alternatives Modell zu traditionellen Urheberrechtsansprüchen eingeführt wurden, können Urheber der Öffentlichkeit Nutzungsrechte einräumen. Das DLR entschied sich für die Variante CC-BY, die eine Namensnennung der Quelle erfordert, aber sonst jede Form der Nutzung ermöglicht, auch die der Weiterbearbeitung etwa beim Ausschneiden von Bildern im Schulunterricht.

„Wir sind zu sehr großen Teilen aus Steuermitteln finanziert“, sagte DLR-Sprecher Marco Trovatello am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. „Was wir machen, hat der Steuerzahler schon bezahlt. Wir geben die Ergebnisse jetzt dem Steuerzahler zurück.“ So kann das Bildmaterial der deutschen Raumfahrtagentur nun auch ohne Probleme von der Internet-Enzyklopädie Wikipedia genutzt werden. Die US-Weltraumbehörde NASA gibt alle ihre Fotos schon länger frei, die Europäische Weltraumbehörde ESA hingegen beansprucht noch ihr eigenes Copyright. Die DLR stehe deswegen mit der ESA in Kontakt und hoffe, dass diese möglichst bald dem deutschen Beispiel folge, sagte Trovatello.

Für Wikimedia Deutschland, den Förderverein der deutschsprachigen Wikipedia, erklärte Projektmanager Mathias Schindler: „Wir sind begeistert über diese Entscheidung des DLR. Es handelt sich um qualitativ hochwertige Bilder und wir hoffen natürlich auf Nachahmung durch andere Einrichtungen.“ Inhalte, die mit öffentlichen Mitteln erstellt worden seien, sollten grundsätzlich der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

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