© dpa, Markus Brandt

Bestätigt

Deutschland bekommt mehr Körperscanner an Flughäfen

Behördenkreise bestätigten der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag einen Bericht der Online-Ausgabe des „Tagesspiegels“, wonach Körperscanner jetzt doch an deutschen Flughäfen eingeführt werden sollen.

Sukzessiver Ausbau

Derzeit stehen 14 Körperscanner an sechs deutschen Flughäfen: in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart. Noch bis zum Jahresende sollen den Kreisen zufolge 14 zusätzliche Geräte eines verkleinerten Modells hinzukommen, und zwar in Düsseldorf, Stuttgart und am Flughafen Köln/Bonn. „Das wird sukzessive weiter ausgebaut“, hieß es. Laut „Tagesspiegel“ sollen im kommenden Jahr 75 weitere Körperscanner ausgeliefert werden. Diese Zahl wurde nicht bestätigt.

Körperscanner können im Gegensatz zu Metalldetektoren auch Pulver, Flüssigkeiten oder andere potenziell gefährliche Gegenstände ohne Metallanteil entdecken. Laut den Behörden soll die Technik nun "ausgereift" sein.

Zahlreiche Probleme

Datenschützer äußerten jedoch wiederholt Bedenken gegen die Geräte, die auch als „Nacktscanner“ verschrien waren. Zudem gab es in der ersten Testphase vor vier Jahren zahlreiche Fehlalarme. Erst vor kurzem hatten erneut Sicherheitsforscher verschiedener US-Universitäten massive Sicherheitslücken beim Körperscanner Rapiscan 1000 festgestellt. em Team gelang es bei Versuchen sowohl Waffen als auch Sprengstoff durch den Scanner zu schmuggeln. Auch der Wiener Physiker Werner Gruber bezweifelte vor einigen Jahren in einer ZDF-Sendung die Funktionstüchtigkeit von Körperscannern.

Kritiker meinen, dass Nacktscanner, wenn überhaupt, eine rein psychologische Maßnahme seien und lediglich zur Querfinanzierung der Hersteller dienen. In der EU dürfen Passagiere frei wählen, ob sie sich überhaupt derartigen Kontrollen unterziehen.

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