Asyl

Ecuador sucht nach Lösung für Assange

Die Regierung Ecuadors sucht nach Lösungsmöglichkeiten für den diplomatischen Streit mit Großbritannien über den Umgang mit WikiLeaks-Mitbegründer Julian Assange. Außenminister Ricardo Patino kündigte am Freitag (Ortszeit) an, er werde in dieser Sache am kommenden Donnerstag am Rande der UNO-Vollversammlung mit seinem britischen Kollegen William Hague zusammenkommen. Assange hält sich seit dem 19. Juni in der ecuadorianischen Botschaft in London auf und genießt seit dem 24. August Asyl.

Patino kündigte an, Assange könne unter ecuadorianischem Schutz nach Stockholm reisen, um sich dort den Befragungen zu angeblichen Sexualdelikten zu stellen. Möglicherweise könnten die Nachstellungen der schwedischen Justiz auch bei einem Treffen in der ecuadorianischen Botschaft in Stockholm erfolgen, sagte der ecuadorianische Außenminister.

Noch keine Reaktion der Briten
Von den britischen Behörden lag zunächst keine Reaktion auf die Gedankenspiele in der ecuadorianischen Hauptstadt vor. Assange hält sich seit dem 19. Juni in der Botschaft Quitos in London auf. Die britische Regierung hat erklärt, Assange werde verhaftet, sobald er seinen Fuß vor die ecuadorianische Botschaft setzt.

Der Gründer der Enthüllungsplattform befürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden. Dort würde ihm wegen der Veröffentlichung Tausender geheimer Dokumente eine Anklage wegen Geheimnisverrats drohen.

Ecuador gewährte dem Australier Asyl, er kann aber die britische Hauptstadt bisher nicht verlassen. Die britischen Behörden wollen Assange an Schweden ausliefern. Assange fürchtet aber im Endeffekt eine weitere Auslieferung an die USA, wo er wegen Spionage und Geheimnisverrats wegen der Arbeit der Enthüllungsplattform WikiLeaks angeklagt werden könnte.

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