Gemeinden: Österreich bei E-Government führend
Gemeinden: Österreich bei E-Government führend
© Robert Harm

Gemeinden: Österreich bei E-Government führend

Gemeinden: Österreich bei E-Government führend

„Wir sind stolz darauf, behaupten zu können, dass wir uns nicht auf unserer Spitzenreiterrolle ausruhen, sondern ganz im Gegenteil, diese als Motivation und Anreiz sehen, um uns weiterhin in die richtige Richtung zu entwickeln“, so Roland Ledinger, Bereichsleiter der IKT-Strategie des Bundeskanzleramts am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema E-Government in Tulln.

70 Prozent nutzen E-GovernmentDie Zahlen der aktuellen E-Government MONITOR Studie 2012 haben sich seit vergangenem Jahr kaum verändert: Rund 70 Prozent der Österreicher nutzen die heimischen Angebote und 80 Prozent davon zeigen sich sehr zufrieden damit. Damit gilt Österreich weiterhin als internationales Vorzeigeland in diesem Bereich und führt somit gemeinsam mit Schweden die Rangliste an. Außerdem verkündet jeder Sechste, sich auch online an politischen Entscheidungen beteiligen zu wollen. Dafür wurde zum Beispiel das Portal "Open Government Data" ins Leben gerufen, welches den Bürgern von der Verwaltung gesammelte Statistiken kostenlos zur Verfügung stellt und sich großer Beliebtheit erfreut.

Im Rahmen der Konferenz wurden von Vertretern des Bundeskanzleramts, des Außenministeriums, der NÖ-Landesregierung, des Städtebundes und des Gemeindebundes die folgenden Initiativen und Bemühungen auf kommunaler Ebene vorgestellt.

Die Handy-Signatur Die Handy-Signatur, eine bequeme und sichere Art der Identifikation, werde immer beliebter, so Ledinger. Immerhin gibt es schon über 70.000 Registrierungen und über 100 unterstützende Anwendungen, bei denen man mit einer Handy-Signatur elektronisch unterschreiben kann. Das große Angebot wird viel genutzt und die Kunden schätzen besonders den Rund-um-die-Uhr-Service.

Ein großes Potenzial für die Gemeinden sieht der Vertreter des Bundeskanzleramts auch in der elektronischen Zustellung von Dokumenten. Nicht nur werden hier lästige Amtswege und lange Wartezeiten vermieden. Sondern im Gegensatz zu einem eingeschriebenen Brief, welcher sich auf vier Euro beläuft, kostet ein elektronischer Zustelldienst weniger als 40 Cent. Somit könnten in der Verwaltung um die 100 Millionen pro Jahr eingespart werden, eine bedeutende Summe.

Die BreitbandinitiativeIn Niederösterreichischen wird laut dem Vertreter der Landesregierung, Robert Garhofer, massiv in E-Government investiert. Anwendungen für die Gemeinden wie die Katastrophenbeihilfe, ein Familienpass oder elektronische Formulare sollen das Leben der Bürger insofern erleichtern, dass Verwaltungsprozesse wegfallen. Um hier vor allem in abgelegeneren Gebieten den Ausbau von Internetverbindungen zu fördern, hat das Bundesland schon 2006 die Breitbandinitiative ins Leben gerufen und mit 9,2 Millionen Euro gefördert.

amtstafel 2.0Der Österreichische Städebund hat sich für eine kostenlose Plattform engagiert, erklärt der E-Government-Beauftragte Ronald Sallmann, welche der Idee eines Social Network folgt, in dem sich qualifizierte Teilnehmer über Kommunalthemen, wie etwa Hoch- und Tiefbau, Grün- und Agrarflächen austauschen und Erfahrungen teilen können. Sogar Kleingruppen können gebildet werden. Hier gibt es bereits über 5000 Nutzer. Außerdem wurde die „Digitalen:Städte“-Initiative durchgesetzt, die darauf abzielt, Kommunen bei der Umsetzung von E-Government-Projekten zu begleiten und die jeweiligen Einsparungspotenziale zu berechnen.

Die "Notfall-App"Als ziemlich nützlich hat sich auch die kostenlose Auslandsservice-App erwiesen, vorgestellt von Martin Weiss, Leiter der Presseabteilung des Außenministeriums. Die Anwendung, welche auf www.auslandsservice.at zu finden ist, wurde bereits 50.000 mal heruntergeladen und bekam seitdem überwiegend positive Rückmeldungen. Hier bekommt man auch im Offline-Modus wichtige Fragen im Urlaub rasch beantwortet: Welche Impfungen brauche ich? Wo ist das nächste Konsulat? Was tue ich bei einem Passverlust? Nötige Adressen und Informationen sind sofort abrufbar und mithilfe von Google Maps wird auch der schnellstmögliche Weg zum gewünschten Ort angezeigt.“Erfolgreiches E-Government funktioniert nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen”, meint Roland Ledinger. Mit den vorgestellten Initiativen geben die politischen Vertreter bekannt, dass sie sich darum bemühen, auf jeden Fall weiterhin ein Vorzeigeland in diesem Bereich zu bleiben.

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