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Netzsperre

Italien: Gericht ordnet Sperren von Mega und Mail.ru an

Ein italienisches Gericht in der Hauptstadt Rom hat in einem Urteil die landeseigenen ISPs dazu aufgefordert, rund zwei dutzend Seiten für Internetnutzer in Italien unzugänglich zu machen. Der eher kleine Rechteinhaber Eyemoon Pictures klagte vor Gericht gegen die vorzeitige Verbreitung von zwei Filmen. Konkret handelt es sich um die unrechtmäßige Veröffentlichung von “The Congress” und “Fruitvale Station", die laut Eyemoon Pictures bereits vor dem eigentlich Kinostart in Italien auf diversen Seiten im Internet zum Abruf bereit stand.

Anbieter reagieren überrascht

Die betroffenen Anbieter zeigten sich in einer ersten Reaktion verwundert und enttäuscht. Der Rechteinhaber soll sich nicht wie üblich zuerst an die jeweilige Abteilung der Unternehmen gewandt haben, um die betroffenen Dateien offline zu nehmen, sondern klagt ohne Umwege vor Gericht. Mega CEO Stephen Hall betonte in einem Statement gegenüber Torrentfreak, "dass Mega die Sperre als illegal und unverhältnismäßig erachtet. Das Unternehmen bietet eine EU und DMCA Takedown Seite, die es Rechteinhaber schnell und unkompliziert erlaubt, urheberrechtsverletzende Dateien entfernen zu lassen."

Laut Hall lasse sich die Sperre beispielsweise durch die Verwendung der Google DNS leicht umgehen. Außerdem kündigte er an, dass Mega Schritte einleitet, um italienischen Nutzern wieder vollumfänglich Zugriff auf die Dienste von Mega bieten zu können.

Nicht der erste Fall

In Italien ist kam es in den vergangen Monaten öfters zu solch umfangreichen Sperrmaßnahmen. So wurde beispielsweise auch die Seite Filmakerz.org von einem Gericht zur Sperrliste hinzugefügt. Anfang des Jahres wurde das Urteil jedoch aufgehoben, da die Sperre als zu umfassende betrachtet wurde. Für Österreich bestätigte der Oberste Gerichtshof (OGH) am Dienstag, das Internetprovider bei Urheberrechtsverletzungen mit einer Zugangssperre beauftragt werden können.

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