Protest gegen die Festplattenabgabe auf
Protest gegen die Festplattenabgabe auf
© Plattform für ein modernes Urheberrecht

Protest

Kampagne gegen geplante Festplattenabgabe

Vor dem Parlament haben Vertreter der betroffenen Branchen und der Wirtschaftskammer zum Protest gegen die geplante Festplattenabgabe aufgerufen. "Wir rufen die Bevölkerung auf, unsere Kampagne per SMS oder auch online zu unterstützen und ihre Stimme gegen die Pläne der Regierung zu erheben!“, so Thomas Schöfmann, Geschäftsführer von Conrad Electronic Austria und Sprecher der Plattform für ein modernes Urheberrecht.

Ab sofort kann man bis Ende Juni via gratis SMS und online unter www.gegenfestplattenabgabe.at „Stop“ zur geplanten Steuer zu sagen. „Schaut man sich zum Beispiel die Speichergeräte im Haushalt einer vierköpfigen Familie an, dann kann die Abgabe gut und gern auf 600 Euro kommen“, so Schöfmann. „Das ist eine enorme Belastung der Konsumenten und dagegen treten wir entschieden auf!“ Unterstützt wird die Kampagne unter anderem von Microsoft, T-Mobile, drei, A1, HP und SAP.

Offener Brief

Erst gestern hat die Initiative für Netzfreiheit in einem offenen Brief an Justizminister Brandstetter und Kulturminister Ostermayer die Abgabe scharf kritisiert und sich damit auch gegen ein Leistungsschutzrecht für Verlage gestellt. "Wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren. Jede Stimme zählt, um die Regierung wachzurütteln“, so Schöfmann.

Kritik an der Kampagne

Die österreichischen Verwertungsgesellschaften kritisieren die Kampagne und werfen den Initiatoren vor, gezielt Fehlinformationen zu streuen, um von der Tatsache abzulenken, dass der Handel die Abgabe bereits einhebt, sie aber nicht an die Künstler weitergibt. "Das Spiel mit falschen Zahlen, eine unnötige Kampagnisierung des Themas und die wahllose Nennung von Beträgen, die nichts mit einer realistischen Variante einer modernen Festplattenabgabe zu tun haben, scheinen weiterzugehen", so die Verwertungsgesellschaften gegenüber der futurezone, "Es wird versucht, urheberrechtliche Fragen mit Methoden einer Casting-Show - einer populistisch angelegten SMS-Abstimmung - zu lösen."

Die österreichischen Verwertungsgesellschaften plädieren weiterhin für die Ausweitung der Leerkassettenvergütung: "Nur so können höchste Treffsicherheit für die Künstler und Rechtssicherheit für Konsumenten garantiert werden."

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