© Arne Dedert, apa

Überwachung

Kanada: WLAN-Nutzer auf Flughäfen ausgespäht

Wie der kanadische Fernsehsender CBC berichtet, testete kanadische Geheimdienst Communications Security Establishment Canada (CSEC) 2012 auf kanadischen Flughäfen gemeinsam mit dem US-Geheimdienst NSA ein Programm, mit dem Nutzer von freien WLAN-Internet-Zugängen ausgespäht wurden. Der kanadische Sender beruft sich in dem Bericht auf Dokumente des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden.

Tagelang verfolgt

Bei der Spähaktion sollen Metadaten, wie etwa Gerätenummern und mobilen Geräten und Online-Verbindungen von Passanten, abgegriffen worden sein. Flugpassagiere wurden laut dem Bericht auch noch Tage, nachdem sie die Flughäfen verlassen haben, verfolgt. Kamen etwa Geräte mit öffentlichen WLAN-Zugängen an anderen Orten oder Flughäfen in Verbindung, konnte der Geheimdienst diese Daten zur Erstellung von Bewegungsprofilen nutzen.

Der kanadische Geheimdienst, der eigentlich für die Auslandsaufklärung zuständig ist, stellte in Abrede, dass bei der Schnüffelaktion auch Daten kanadischer Bürger gesammelt worden seien. Nach kanadischen Gesetzen wäre dies verboten. Angaben, wie die Erfassung von Daten kanadischer Bürger verhindert worden sein soll, machte der Geheimdienst nicht.

Mittlerweile im Normalbetrieb

Laut dem Fernsehsender ist die mithilfe der NSA entwickelte und 2012 bei Feldversuchen getestete Software mittlerweile einsatzbereit. Kanadische Datenschützer reagierten bestürzt. Ann Cavoukian, Datenschutzbeauftragte der Provinz Ontario sagte gegenüber CBC solche Methoden seien einer offenen und demokratischen Gesellschaft nicht würdig.

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