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Urheberrecht

Musikindustrie hält an Netzsperren fest

Das geheime Dokument, welches von Mo Ali, dem Leiter der Anti-Piraterie-Maßnahmen bei der International Federation of the Phongraphic Industry (IFPI), stammt wurde zuerst TorrentFreak zugespielt. Netzpolitik.org veröffentlichte das 30-seitige PDF am Freitag auf seiner Website. Das Dokument stammt von April 2012 und zeigt die globale Perspektive des IFPI-Verbands gegen Online-Piraterie.

Aus dem Dokument geht hervor, dass die IFPI Netzsperren noch immer als adäquate Methode ansieht, gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet vorzugehen. Ali stellte eine Palette an Möglichkeiten, wie man Websites im Internet sperren lassen kann, vor: Zugriffssteuerungslisten (ACLs), IP-Adressen, Domain Name System (DNS), Deep Packet Inspection (DPI) und Proxy-Server. Erwähnt wird, dass diese Technologien bei großen Providern ohnehin schon im Einsatz seien, für "Netzwerk-Schutz, Netzwerk-Management oder Sicherheit".

Kombination von Blockade-Methoden
Bezüglich der „Effektivität" von Netzsperren räumte Ali ein, dass diese stark von der Zielstrebigkeit der Internet-Nutzer abhänge, an Inhalte heranzukommen. Der Einsatz von anonymen Proxies oder Virtual Private Networks (VPN) liege zwischen drei und fünf Prozent. Zudem sei man auf die „Entschlossenheit der Provider" angewiesen.

Aus dem Dokument geht zudem hervor, dass die IFPI eine „Kombination der verschiedenen Methoden" bevorzugen würde. Vor allem die „Deep Packet Inspection" in Großbritannien wird lobend erwähnt. Auch Österreich kommt in dem Dokument vor. Und zwar als Beispiel für eine erfolgreiche IP- und DNS-Blockade im Mai 2011. Dabei wird darauf angespielt, dass der Verein für Antipiraterie (VAP) eine

erwirkt hat, dass der österreichische Internetprovider UPC die Website kino.to für seine Kunden unzugänglich machen musste.

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