TTIP-Demo vor dem österreichischen Parlament
TTIP-Demo vor dem österreichischen Parlament
© KURIER/Gerhard Deutsch

Staatstrojaner

Neues Online-Überwachungsgesetz in Begutachtung

Österreich plant eine staatliche Überwachungssoftware, die eigens für den Zweck der Online-Durchsuchung angeschafft und für die der Bund jährlich hohe Lizenzgebühren zahlen wird. Durch eine Gesetzesänderung sollen Ermittler in Österreich verschlüsselte Kommunikation mit vom Staat gekaufter Spionagesoftware überwachen dürfen. Die futurezone hat am Mittwoch bereits ausführlich über den Gesetzesentwurf berichtet.

Der Entwurf sei mit der SPÖ akkordiert, die Begutachtungsfrist ist auf sechs Wochen angelegt, hieß es am Donnerstag seitens des Justizministeriums in einer Aussendung. Nach dem Beschluss im Parlament soll das Gesetz mit 1. Jänner 2017 in Kraft treten.

"Keine Schlupflöcher für Kriminelle"

„Durch neue technologische Entwicklungen bieten sich leider meist auch neue Möglichkeiten für Kriminelle. Wir dürfen aber gerade schwerst Kriminellen keine 'Schlupflöcher' bieten“, betonte Brandstetter in einer Aussendung. „Daher brauchen wir noch gezieltere Möglichkeiten, Kommunikationswege von schweren Straftätern mit richterlicher Kontrolle zu überwachen.“

Die Bürgerrechtsorganisation AK Vorrat sowie der Providerverband ISPA äußerten bereits massive Kritik an der geplanten Gesetzesänderung. "Wenn der Staat sich am Schwarzmarkt für Sicherheitslücken bedient, um die eigene Bevölkerung zu überwachen, dann macht uns das alle nicht sicherer“, so Tom Lohninger vom AK Vorrat.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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