© Peter Steffen, dpa

Snowden-Enthüllung

NSA überwacht 70 Prozent aller Mobilfunker weltweit

Die NSA hat laut Informationen aus Snowden-Papieren hunderte Mobilfunk-Anbieter ausgespäht. Unter anderem habe der US-Geheimdienst dafür Arbeitsgruppen der Branchenvereinigung GSMA ausgeforscht, berichtete die Nachrichtenseite The Intercept am Donnerstag. Bei der Operation mit dem Namen „AURORAGOLD“ seien mehr als 1200 E-Mail-Konten in der Branche überwacht worden.

70 Prozent aller Mobilfunker

Die abgeschöpften Informationen über Sicherheitslücken würden an die Teams weitergegeben, die Software zum Eindringen in die Netze entwickeln, schrieb The Intercept. Bis zum Jahr 2012 habe die NSA technische Informationen über 70 Prozent der Mobilfunk-Betreiber weltweit gesammelt.

Unter anderem habe der Abhördienst die Dokumente ausgewertet, in denen die Anbieter Informationen über das Funktionieren ihrer Netze austauschen. Das ist eine Standard-Prozedur, damit das Roaming bei Reisen in andere Länder funktioniert. Mit diesen Daten könne die NSA besser nach Sicherheitslücken suchen - und auch erfolgreicher daran arbeiten, eigene Schwachstellen einzuführen, heißt es in den Unterlagen.

Ungeahntes Ausmaß

Dass die NSA den Mobilfunk im Visier hat, war bereits bekannt. Sie soll die gängige Verschlüsselung des betagten GSM-Funkstandards geknackt und vor Jahren auch ein ungesichertes Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört haben. Das Ausmaß der Ausforschung von Mobilfunk-Anbietern ist aber neu. Laut den Dokumenten arbeitet die NSA auch daran, neuere Verschlüsselungs-Techniken auszuhebeln.

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