Regenstimmung nach dem Referendum - aber auch bei den Online-Protesten wird getrickst.
Regenstimmung nach dem Referendum - aber auch bei den Online-Protesten wird getrickst.
© APA/AFP/JUSTIN TALLIS

Großbritannien

Online-Petition für Brexit-Referendum manipuliert

Eine Online-Petition, die ein zweites EU-Referendum für Großbritannien erreichen will (die futurezone berichtete), könnte von Usern der Plattform 4chan in großem Stil manipuliert worden sein. Nachdem das Online-Medium Heatstreet bereits am Sonntag von Bots bzw. Scripts berichtete, welche den enormen Zuwachs an User-Unterschriften erkläre, teilten Parlamentsvertreter heute mit, dass zigtausende Stimmen entfernt werden mussten und weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Zigtausende gefälschte Stimmen

Insgesamt 77.000 Stimmen wurden bislang entfernt, unter anderem weil sie in auffallend hoher Zahl aus Ländern wie Nordkorea, aber auch dem Vatikan stammten. Im Fall von Vatikan Stadt, das nur wenige Hundert Einwohner hat, sollen über 30.000 Stimmen verzeichnet worden sein. Auf 4chan brüsteten sich einzelne User zudem damit, 33000 Mal abgestimmt zu haben - das Script sei einfach am Computer gelaufen, während er geduscht habe, so ein User laut BBC.

Die Petition fordert, dass derart wichtige Referenden wie der EU-Ausstieg Großbritanniens nur bei 75 Prozent Wahlbeteiligung und mindestens einer 60-Prozent-Entscheidung Gültigkeit erlangen. Premier David Cameron hat ein zweites Referendum kategorisch ausgeschlossen. Alle Petitionen, die auf der Parlamentsseite über 100.000 Online-Unterschriften erlangen, müssen vom Parlament eigentlich behandelt werden.

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