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PGP-Erfinder: Geheimdienste bedrohen Demokratie

„Diese Konzentration des Wissens macht mir Sorgen“, sagte Zimmermann am Donnerstag bei einer Konferenz des Software-Herstellers Open-Xchange in Hamburg. Wenn eine Regierung allwissend sei, erhöhe dies die Versuchung, dieses Wissen zu missbrauchen.

„Wir wissen nicht, wer 2017 im Weißen Haus sein wird und ob sie die politische Einstellung von Thomas Jefferson oder von Vladimir Putin haben werden“, mahnte Zimmermann. Die verknüpfte Auswertung von Informationen sei eine Realität. „Wer betritt zu welcher Zeit in welches Hotel? Wer schläft mit wem? Welcher Politiker kann mit diesen Informationen neutralisiert werden?“ Er bewundere zwar die technische Leistung der NSA-Analysten- „aber sie ist zerstörerisch für die Demokratie“, kritisierte Zimmermann.

Zugleich warnte der PGP-Erfinder die Menschen in Deutschland davor, sich vor allem auf die Internet-Überwachung durch den amerikanischen Geheimdienst NSA zu konzentrieren und dabei die Dienste im eigenen Land außer Acht zu lassen. „Für mich ist weniger relevant, wenn zum Beispiel die Chinesen mich abhören. Sie können nicht mitten in der Nacht meine Tür eintreten und mich festnehmen.“

Zimmermann hatte 1991 das Verschlüsselungsprogramm „Pretty Good Privacy“ (PGP) entwickelt, das auch heute noch als sicher gilt.

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