Deutschland

Politiker fordern Ausbau der Videoüberwachung

BKA-Chef Jörg Ziercke sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus", dieses Instrument könne abschreckend wirken und entscheidend bei der Aufklärung von Straftaten helfen. „Der Anschlagsversuch der sogenannten Kofferbomber in Köln 2006, derjenige am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012 sowie die aktuellen Ereignisse in Boston haben uns deutlich vor Augen geführt, welche große Bedeutung eine Videoüberwachung bei potenziellen Anschlagsgefahren haben kann", führte Ziercke laut Vorabbericht aus. Er warnte allerdings zugleich: „Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben."

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert nach den Anschlägen in Boston eine Ausweitung der Video-Überwachung von öffentlichen Plätzen in Deutschland. Friedrich sagte der Zeitung „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht: „Die Ereignisse in Boston zeigen erneut, wie wichtig die Überwachung des öffentlichen Raums durch Videokameras für die Aufklärung schwerster Straftaten ist. Deshalb arbeiten wir zum Beispiel mit der Bahn daran, die Videoüberwachung an den Bahnhöfen zu stärken.“

Derartige Forderungen von Politikern werden regelmäßig verstärkt nach Attentaten getätigt. Bei dem Bombenattentat auf den Marathon von Boston waren am Montag drei Menschen getötet und 176 zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Tatverdächtig sind zwei aus Tschetschenien stammende Brüder, von denen einer bei einem Schusswechsel mit der Polizei starb und der andere in der Nacht zum Samstag festgenommen wurde. Die US-Bundespolizei hatte sich bei der vorangegangenen Fahndung auf Videoaufnahmen der beiden gestützt.

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