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Großbritannien

Porno-Filter-System für ISPs ist von Huawei

Seit 2011 gibt es bei beim Internet-Provider TalkTalk ein System, das pornografische Inhalte blockiert. "Homesafe" wird den Kunden freiwillig angeboten und man kann verschiedene Kategorien sperren - wie Social Media, Gamling oder Pornografie. Laut TalkTalk sei der Service sehr populär, berichtet BBC. Laut Cameron würde TalkTalk damit eine wichtige Vorreiterrolle einnehmen.

Politische statt wirtschaftliche Interessen?
Nun wurde bekannt, dass das zum Einsatz kommende System von Huawai stammt. Dem chinesischen Hersteller wird häufig eine Nähe zur chinesischen Regierung nachgesagt. Eng verbandelt, soll der Konzern mit Chinas Regierung sein, lauten die Vorwürfe von britischen Politikern und unlängst gab es dazu eine Untersuchung des Intelligence and Security Committees (ISC). In einem Bericht des ISC heißt es, dass durch die enge Verbandelung mit China nicht klar sei, ob Huawei hier wirklich wirtschaftliche, oder doch politische Interessen verfolge. Das Unternehmen weist diese Vorwürfe vehement zurück. In den USA sehen entsprechende Verbände Huawei gar als "Gefahr für die nationale Sicherheit" an.

Usprünglich hatte TalkTalk angegeben, dass die US-Firma Symanetc hinter dem Filtersystem steckt. Das dürfte auch gestimmt haben, so haben Symantec und Huawei in einem Joint Venture anfangs gemeinsam an der Filter-Software gearbeitet. Symantec gab jetzt jedoch an, seit mehr als einem Jahr nicht mehr in das Projekt involviert gewesen zu sein.

Blockade erfolgt weitgehend automatisiert
Bei TalkTalk-Kunden, die "Homesafe" nicht nutzen, werde der Internet-Verkehr trotzdem über das System geroutet, allerdings nicht blockiert, heißt es weiters in dem Bericht. Laut Angaben von Huawei und TalkTalk soll die Blockade der Inhalte von "Homesafe"-Nutzern weitgehend automatisiert erfolgen und bei den blockierten Inhalten halte man sich an die Liste der Non-Profit-Organisation Internet Watch Foundation.

Verpflichtende Einführung geplant
Cameron hat vor kurzem einen Plan vorgestellt, nachdem künftig alle Internet-Provider Filter einsetzen müssten, um pornografische Inhalte zu blockieren. Einen ersten Vorstoß dazu wagte er bereits 2011, er erntete aber immer wieder heftige Kritik. Experten sind der Meinung, dass private Unternehmen nicht die Macht über sogenannte "Blacklists" haben dürfen. "Das müsse eine Organisation sein, die zu einem Minister gehört, der im Parlament dafür verantwortlich gemacht werden kann", erklärte etwa Martyn Thomas vom Institute of Engineering & Technology.

So sieht Camerons Plan im Detail aus: Um den britischen Porno-Filter zu deaktivieren, muss der Inhaber des Internetzugangs einen Antrag stellen, indem er auch nachweist, über 18 Jahre alt zu sein. Betroffen sind gewöhnliche Breitbandzugänge sowie mobiles Internet auf Smartphones. Auch öffentliche WLAN-Hotspots müssen die nicht-jugendfreien Inhalte 

. Bis Ende 2013 sollen die Maßnahmen landesweit in Kraft treten.

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