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Domains

Porno-Industrie erhält .xxx-Webadressen

Die Top-Level-Domainbehörde ICANN wird nun Webseiten mit der Endung .xxx zulassen. Diese ist speziell für die Porno-Industrie gedacht und soll das Internet sicherer machen. Jedes Unternehmen, das eine URL mit .xxx-Domain nutzen will, muss sich dafür bewerben. Die Bewerbungen werden von der Non-Profit-Organisation International Foundation for Online Responsibility geprüft. Das soll sicherstellen, dass es sich bei dem Web-Angebot nicht um eine Abzocke handelt und keine illegalen Inhalte, wie etwa Kinderpornografie, enthält.

Die .xxx-Domain soll laut der ICANN den Jugendschutz im Web verbessern, da es einfacher ist alle Websites mit derselben Domain zu blocken, anstatt einzelne URLs. Auch die Sicherheit für Webnutzer werde besser, da durch das Auswahlverfahren gewährt sein soll, dass Portale mit .xxx-Domains keine Tarn-Angebote sind, um Identitätsdiebstahl und Kreditkartenbetrug zu betreiben.

Kritiker gehen davon aus, dass die Porno-Industrie nicht ihre bereits etablierten .com-Webadressen aufgeben wird. Und da die Betreiber von Erotik-Angeboten im Internet auch nicht gezwungen werden auf die .xxx-Adressen zu wechseln, macht auch ein Web-Filter wenig Sinn, der nur Websites mit dieser Endung sperrt. Web-Aktivisten wiederum sehen in den .xxx-Endungen einen Versuch der ICANN die Filterung von bestimmten Inhalten zu erleichtern und in Folge auch die Web-Zensur durch den Staat.

Die Idee einer .xxx-Domain gibt es seit 2003. Sie hätte bereits 2007 zugelassen werden sollen. Jedoch stoppte die ICANN das Projekt, aufgrund des Widerstands der Bush-Regierung. Die ICANN hat die Porno-Endung bereits im Juni des vergangenen Jahres genehmigt, jetzt fiel die finale Entscheidung um die Freigabe. Laut ICANN gibt es bereits über 200.000 Vorab-Registrierungen für .xxx-Adressen.

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