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Putin bietet Snowden Asyl mit Auflagen an

Der 30-Jährige hält sich seit Sonntag vergangener Woche im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo auf. Er hat kein russisches Visum und keinen gültigen Pass. "Wenn er hierbleiben möchte, gibt es eine Bedingung: Er sollte mit seiner Arbeit aufhören, die dagegen gerichtet ist, unseren amerikanischen Partnern Schaden zuzufügen - so merkwürdig sich das aus meinem Mund auch anhören mag", sagte Putin. Offenkundig setze der US-Amerikaner seine Enthüllungsarbeit fort, sagte er.

Snowden beantragt Asyl in Russland
Snowden hat auch bereits politisches Asyl in Russland beantragt. Das teilte die Konsularabteilung des russischen Außenministeriums auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo mit. Die britische Journalistin Sarah Harrison, die Snowden auf der Flucht begleitet, habe ein entsprechendes Gesuch am Sonntagabend übergeben, sagte der diensthabende Konsul Kim Schewtschenko. Er habe den Antrag des Amerikaners per Kurier an das russische Außenministerium weitergeleitet.

Verhandlungen mit den USA
Putin betonte erneut, dass Snowden nicht mit den russischen Geheimdiensten zusammenarbeite. "In diesem Zusammenhang ist er ein freier Mensch", meinte der frühere Geheimdienstchef. Politiker und Menschenrechtler in Moskau hatten zuletzt immer wieder vorgeschlagen, Snowden könne in Russland Asyl beantragen. „Russland liefert niemals niemanden nirgendwohin aus und plant dies auch nicht", sagte Putin. Die USA und Russland haben auf hoher Ebene über eine Auslieferung Snowdens verhandelt. „Es gab hochrangige Gespräche mit Russland", bestätigte US-Präsident Barack Obama am Montag bei einem Besuch in Daressalam in Tansania.

15 Anträge gestellt
Snowden selbst setzt jedoch nicht alles auf die Karte Russland. Nach einem Bericht der „Los Angeles Times" hat er Asyl in 15 Ländern beantragt. Er soll die Anträge russischen Diplomaten im Transitbereich des Moskauer Flughafens überreicht haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen russischen Regierungsmitarbeiter. „Er hat aus Verzweiflung gehandelt, nachdem Ecuador nicht anerkannt hat, dass Snowden politisch verfolgt wird", so der Beamte.

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