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Diskussion

Rüstungskonzern: 40 Länder arbeiten an „Killer-Robotern“

Bewaffnete Roboter, die selbstständig Ziele auswählen und angreifen - ein Szenario, das eigentlich nach Science-Fiction-Filmen wie „Terminator“ klingt, aber schon bald Realität sein könnte. Laut Roger Carr, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des britischen Rüstungskonzerns BAE, arbeiten derzeit 40 Nationen an derartigen „Killer-Robotern“. Das gab Carr im Rahmen einer Diskussion auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos bekannt. Führend seien derzeit die USA, die 2012 eigentlich ein Verbot erlassen haben - das allerdings nur zehn Jahre lang gilt und lediglich den Einsatz, nicht aber die Forschung, verbietet.

Definition fehlt

Gespräche über ein mögliches weltweites Verbot werden bereits seit 2014 geführt, allerdings konnte bislang keine Einigung erzielt werden. Mittlerweile gibt es auch eine Kampagne, mithilfe derer Kritiker aus 58 Nationen, darunter auch Österreich, ein Verbot derartiger Technologien erwirken wollen. Dass das allerdings relativ schwer werden könnte, gibt jedoch Angela Kane, Hohe Repräsentantin der UNO für Abrüstungsfragen, zu Bedenken.

So gibt es bislang keine einheitliche Definition davon, was ein „Killer-Roboter“ überhaupt sei. Konkrete Beispiele könnten schon bald folgen. Laut Stuart Russell, Informatik-Professor an der Universität Berkeley und „Killer-Roboter“-Kritiker, könnte es binnen der nächsten zwei Jahren erste fragwürdige Technologien geben. „Wenn Menschen die Anweisung geben, alle Männer einer bestimmten Stadt töten zu lassen, können sie das dann tun“, so Russell.

Geteilte Meinungen

Im Ramen der Diskussion wurde auch das Publikum befragt. Dabei gab es einen interessanten Widerspruch: Einige Befragte würden es bevorzugen, wenn ein Roboter statt ihrer eigener Kinder in den Krieg ziehen würde. Gleichzeitig lehnten sie es aber ab, dass feindliche Nationen ebenfalls über diese Technologie verfügen sollen.

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