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Sicherer Hafen

Snowden: Auch Bolivien will Asyl gewähren

Nach Venezuela und Nicaragua hat auch Bolivien dem Ex-Geheimdienstler Edward Snowden Asyl angeboten. Staatschef Evo Morales erklärte am Samstag, sein Land werde Snowden im Falle eines entsprechenden Antrags aus humanitären Gründen Asyl gewähren, wie die staatliche Nachrichtenagentur ABI berichtete. "Wenn er es beantragt, werden wir ihm das Asyl gewähren, um zu erfahren, wie uns die US-Regierung kontrolliert hat", sagte Morales bei der Einweihung eines Stadions in der Ortschaft Chipayo, 300 Kilometer südlich von La Paz.

Venezuela als sicherer Hafen
„Als Staats- und Regierungschef der Bolivarianischen Republik von Venezuela habe ich mich entschieden, dem jungen Amerikaner Edward Snowden humanitäres Asyl anzubieten", sagte der Sozialist Maduro am Freitag bei einer im Fernsehsender Telesur übertragenen Militärparade. „Er soll in das Vaterland von Bolívar und Chávez kommen und frei von der imperialistischen Verfolgung Nordamerikas leben können."

Nicaragua
Kurz zuvor hatte bereits Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega dem flüchtigen US-Bürger Asyl in dem mittelamerikanischen Land in Aussicht gestellt. „Wir sind ein offenes Land und respektieren das Recht auf Asyl", sagte Ortega am Freitag vor Anhängern in der Hauptstadt Managua. „Wenn es die Umstände zulassen, nehmen wir Snowden gerne auf und gewähren ihm Asyl hier in Nicaragua." Snowden habe vor einigen Tagen bei der nicaraguanischen Botschaft in Russland Asyl beantragt. Er soll sich seit rund zwei Wochen im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo aufhalten.

Ablehnung
Der Informant und Geheimdienst-Spezialist Edward Snowden hat bei weiteren sechs Ländern Asyl beantragt, wie die Enthüllungsplattform Wikileaks am Freitag auf Twitter berichtete. Im einzelnen sollten die Länder nicht genannt werden, um eine mögliche Einflussnahme der USA zu verhindern. Snowden hat in insgesamt 27 Staaten Asylanträge gestellt. Eine ganze Reihe von Ländern wies die Gesuche bereits zurück, darunter auch Österreich und Deutschland. Klare Absagen gab es außerdem aus Brasilien, Indien und Polen.

 

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