NSA Hauptquartier
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Niedergeschlagen

Snowden-Enthüllungen schwächen Moral der NSA

Die Enthüllungen von Edward Snowden haben offenbar die Moral der 35.000 NSA-Mitarbeiter deutlich geschwächt. Das berichtet die Washington Post, die das aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben will. Demnach entmutige vor allem die Tatsache, dass US-Präsident Obama bisher nicht einmal die knapp 37 Kilometer lange Fahrt vom Weißen Haus nach Fort Meade auf sich genommen habe, um sich persönlich an die NSA-Mitarbeiter zu wenden. Einen ähnlichen Besuch stattete Obamas Vorgänger Bush der NSA 2006 ab, nachdem bekannt wurde, dass nach den Terroranschlägen vom 11.September 2001 Verdächtige ohne gerichtliche Anordnung überwacht wurden.

Neue Regeln für NSA

Obama stellte sich bislang recht schützend vor die NSA und bezeichnete die Aktivitäten des Nachrichtendienstes als legal. Zugleich kündigte er aber auch schärfere Regeln für die NSA an, die die Überwachungs-Aktivitäten stark einschränken würden. Laut dem Weißen Haus besuchten zudem mehrere Vertreter bereits die NSA, die ihre Unterstützung für die Arbeit des Nachrichtendienstes ausdrückten. Das sei allerdings nicht so gut angekommen, die Mitarbeiter würden sich „hängengelassen“ fühlen, „womit sie auch Recht haben.“

Jobwechsel

Vor allem der öffentliche Druck mache vielen zu schaffen. „Es ist alles sehr öffentlich und persönlich geworden. Mittlerweile fragen schon Nachbarn ‚Wieso spioniert ihr Großmutter aus?‘ und das tun wir einfach nicht“, meint ein ehemaliger NSA-Mitarbeiter. In Folge dessen würden zahlreiche NSA-Mitarbeiter nun ihre Lebensläufe so überarbeiten, dass geheime Programme dort nicht mehr aufscheinen und sie diese an potentielle Arbeitgeber außerhalb des Nachrichtendienstes schicken können.

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