Cyberwar

Stuxnet war Teil eines viel größeren Cyberangriffsplans

Am Mittwoch wird im Rahmen der Berliner Filmfestspiele die Premiere der Dokumentation "Zero Days" von Regisseur Alex Gibney stattfinden. Wie vorab durch einen Bericht von Buzzfeed bekannt wird, soll der Film das volle Ausmaß der US-Cyberangriffs-Strategie gegen den Iran beleuchten. Der bekannte Stuxnet-Wurm wird darin als Teil der wesentlich größeren Operation "NITRO ZEUS" porträtiert. Dabei hätten nicht nur Atomkraftwerke und Uran-Zentrifugen, sondern auch die Transportinfrastruktur, Versorgungsunternehmen und die Luftverteidigung lahmgelegt werden sollen.

Die USA und sein Verbündeter Israel hatten NITRO ZEUS bereits so weit vorangetrieben, dass angeblich hunderttausende Zugriffspunkte auf kritische iranische Infrastruktur bereit standen, um das Land im Kriegsfall kampfunfähig zu machen. Der Stuxnet-Wurm, der vier so genannte Zero Days, also bisher nicht bekannte Schwachstellen in Computersystemen, beinhaltete, war ein Teil des großen Vorhabens, der unter der Bezeichnung "Olympic Games" eingesetzt werden sollte. Durch mangelnde Koordination wurde er schließlich selbst zur Schwachstelle.

Zu schnell verbreitet

Wie die Dokumentation behauptet, verbreitete sich Stuxnet nach seiner Einführung in iranische Computersysteme so schnell, dass der US-Geheimdienst NSA damit beschäftigt war, die Verbreitung einzuschränken, um die Entdeckung und Analyse der Schadsoftware zu verzögern. Israel hingegen entwickelte eine noch aggressivere Version der Software und setzte diese ohne vorherige Absprache ein. Dies führte dazu, dass sich der Wurm rasant ausbreitete und in 115 Ländern gefunden wurde.

Die Analyse der Software durch zahlreiche Sicherheitsunternehmen führte dazu, dass die USA und Israel als Urheber ausgemacht werden konnten. "Unsere Freunde in Israel nahmen eine Waffe, die wir gemeinsam entwickelt hatten und verwendeten sie in einer Art, die die Tarnung der Operation auffliegen ließ und möglicherweise zu Krieg führen konnte", wird eine ungenannte US-Quelle in der Dokumentation "Zero Days" zitiert.

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