Gezwitscher zwischen Revolution und Mittagessen
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© dpa/Armin Weigel

Zensur

Twitter kündigt nationale Filter für Tweets an

Der Internet-Kurznachrichtendienst Twitter plant die Einführung länderspezifischer Filter, um illegale Inhalte zu sperren. Das kündigte der in San Francisco ansässige Kurznachrichtendienst am Donnerstag in einem Blog-Eintrag an.

Der neue Filter wird laut Twitter sicherstellen, dass Nachrichten nur in jenen Ländern blockiert werden, in denen sie gegen Gesetze verstoßen. Im Rest der Welt seien die Tweets weiterhin zu lesen. Der neue Filter wurde laut dem Kurznachrichtendienst bis jetzt noch nicht eingesetzt.

Bisher war es nur möglich, einzelne Nachrichten global zu löschen. Bei jeder Entfernung eines Eintrags will Twitter nun ähnlich wie der Suchmaschinenbetreiber Google einen Hinweis posten. Wenn man bei der Suchmaschine etwa nach "piratebay" sucht, bekommt man unter den Suchergebnissen folgenden Hinweis zu lesen: "Infolge einer Beschwerde, die hinsichtlich des US Digital Millennium Copyright Act (amerikanisches Datenschutzgesetz) bei uns eingegangen ist, haben wir 2 Ergebnis(se) aus dieser Seite entfernt. Sie können die DMCA-Beschwerde, die dieser Entfernung zugrunde liegt, unter ChillingEffects.org lesen."

„Wir versuchen, Inhalte zu bewahren, wann und wo immer es uns möglich ist“, erklärte Twitter seinen Schritt. „Und wenn es uns nicht möglich ist, werden wir transparent mit den Nutzern sein. Die Tweets müssen weiter fließen.“

Der Kurznachrichtendienst diente neben Facebook in der Vergangenheit immer wieder als Werkzeug politischer Bewegungen in verschiedenen Ländern, wie etwa der Revolutionsbewegung in Ägypten.

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