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OpParis

Twitter will keine Hilfe von Anonymous im Kampf gegen IS

Zahlreiche Anonymous-Gruppierungen erklärten am Montag der Terror-Organisation Daesh, auch bekannt als IS oder ISIS, den „Krieg“ im Rahmen der sogenannten OpParis. Seitdem verkündete Anonymous insbesondere auf Twitter Erfolge. Mehr als 5.500 Twitter-Accounts von mutmaßlichen Daesh-Sympathisanten wurden vor wenigen Tagen gelöscht, am Freitag wurden laut Anonymous 20.000 weitere Twitter-Accounts entfernt.

Eigentlich ein großer Erfolg, denn Schätzungen zufolge tummeln sich rund 45.000 Daesh-Mitglieder auf Twitter. Doch Twitter möchte das Problem lieber selbst lösen - unter anderem auch, weil die Arbeit von Anonymous schlampig verlaufe.

Eigenes Team gegen IS-Twitterer

Demnach ignoriere der US-Konzern die Listen der Hacker-Gruppierung meist, auch da sie „unglaublich ungenau“ seien und viele unschuldige Twitter-Nutzer beinhalten würde. „Die Nutzer melden die Inhalte über unsere üblichen Kanäle, wir bewerten das dann und setzen Maßnahmen, wenn gegen unsere Regeln verstoßen wird“, so ein anonymer Twitter-Mitarbeiter gegenüber Daily Dot. „Wir suchen nicht mithilfe von Anonymous-Listen, aber Untersuchungen von Dritten haben gezeigt, dass diese Listen unglaublich ungenau und voller Akademiker und Journalisten sind.“

Stattdessen setzt Twitter im Kampf gegen Daesh auf ein eigenes Team, das auf der Suche nach derartigen Nutzern ist. Diese sprechen unter anderem auch Arabisch. In den letzten Tagen dürfte einiges an Arbeit dazugekommen sein, denn Anonymous flutet üblicherweise das Melde-System von Twitter mit Anfragen von Bots. Diese sollen Twitter automatisch auf die mutmaßlichen Daesh-Sympathisanten aufmerksam machen. Ob dieser Prozess die Arbeit des Melde-Teams erschwert, wollte der Twitter-Mitarbeiter nicht kommentieren.

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