Entwickler würden gerne auf Daten von Verkehrsunternehmen zugreifen. Sie dürfen aber nicht.
Entwickler würden gerne auf Daten von Verkehrsunternehmen zugreifen. Sie dürfen aber nicht.
© Jürg Christandl

Open Data

Verkehrsauskunft: Kritik an mangelnder Offenheit

Zwar sollen Wissenschaftler zu Forschungszwecken Zugriff auf die Daten der Verkehrsauskunft Österreich erhalten, App-Entwicklern sollen die Verkehrsdaten aber nicht zur Verfügung gestellt werden, gab Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen zur Datenweitergabe der ÖBB an Google bekannt. Der Grund: Die Daten seien im Eigentum der Partnerunternehmen, die sie auch erheben, so die Ministerin.

„Mit Steuergeldern finanziert“

Die Initiative Offene Öffis kritisiert nun in einem Blog-Posting vom Dienstag die mangelnde Offenheit der Verkehrsauskunft Österreich. Das Argument die Daten seien im „Eigentum“ der Verkehrsunternehmen, sei nicht nachvollziehbar, schreiben Robert Harm und Patrick Wolowicz, die Gründer der Initiative: „Sämtliche beteiligten Verkehrsunternehmen werden zu einem großen Teil aus Steuergeldern finanziert; die Verkehrsauskunft Österreich selbst wird durch Klimafonds gefördert.“

Man wolle den Unternehmen die Daten auch nicht „wegnehmen“, sie ließen sich ganz einfach duplizieren, so die Open-Data-Verfechter. „Wir würden sie nur gerne nutzen, um zum Beispiel neue, kundenfreundliche Apps und Services zu schaffen.“

Kritik an der Regierung

Die Initiative kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Bundesregierung. Während in Deutschland die Freigabe von Daten von öffentlichen Verkehrsunternehmen als Open Data im Regierungsprogramm verankert wurde, fehle es in Österreich an einer vergleichbaren Initiative.

Immerhin gebe es in den Bundesländern Tendenzen zur Öffnung von Verkehrsdaten, so Harm und Wolowicz. Nach Linz und Wien, sei noch heuer auch die Freigabe von Daten der Grazer Verkehrsbetriebe geplant.

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