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Bravia ZD9: Sony bringt 100-Zoll-Fernseher um 70.000 Euro

Der Elektronikkonzern Sony hat am Mittwochabend seine neuen TV-Spitzenmodelle mit 4K-HDR-Technologie vorgestellt. Die Geräte sollen vor allem in Sachen Kontraste, Detailschärfe und Farbe punkten. Erstmals kommt dabei die neue Technologie Backlight Master Drive zum Einsatz. Bislang hat der Konzern lediglich Prototypen vorgestellt, die diese Bildtechnik implementiert hatten.

Laut dem Konzern wird bei Backlight Master Drive eine dichte LED-Anordnung mit einem präzisen Beleuchtungs-Algorithmus kombiniert. Bei der Technik können alle LEDs der Hintergrundbeleuchtung individuell geregelt bzw. angesteuert werden. Beim konventionellen Local Dimming werden stattdessen immer ganze Zonen angesteuert, die aus mehreren LEDs bestehen. Wie viele Zonen genau wollte man nicht verraten, im Rahmen der CES im Jänner, wo der Prototyp gezeigt wurde, war noch die Rede von "mehr als 1000" verschiedenen Bereichen.

Präzisere Steuerung

Durch die präzisere Möglichkeit, die Beleuchtung zu steuern, will Sony bessere Kontrastwerte und dadurch ein lebendigeres Bild erzeugen. Störende Streulichter und Schlieren-Effekte sollen dadurch gleichzeitig reduziert werden. Sony beschreibt den Nutzen der Technik so: Wenn auf dem Fernseher ein helles Raumschiff durch das dunkle Weltall fliegt, leuchten nur die Pixel hinter dem Raumschiff auf, das Weltall bleibt hingegen dunkel. Im direkten Vergleich mit OLED-TVs der Konkurrenz konnte die Technologie im ersten futurezone-Eyes-On durchaus überzeugen. Kontraste und Details konnte zumindest in der Demo-Umgebung mit der konkurrierenden Technologie mithalten.

Neuer 4K Prozessor

Neben Backlight Master Drive hat Sony noch den neuen 4K-Prozessor X1 Extreme in die Modelle integriert. Laut dem Konzern führt der neue Prozessor 40 Prozent mehr Bildverbesserungen in Echtzeit durch als der frühere Prozessor X1. Wieder einmal setzt man stark auf das Hochrechnen von Inhalten. Demnach können laut Sony Inhalte in Standard Dynamic Range (SDR) auf “nahezu” 4K HDR Qualität hochgerechnet werden.

Neben einer Upscaling-Datenbank verfügt der neue Prozessor auch über eine Datenbank zur Rauschreduzierung. Sony nennt diese Technologie Dual Database Processing. Außerdem ist Super Bit Mapping integriert, das für besonders natürliche Farbübergänge sorgen soll.

Konkurrenz zu OLED

Sony will damit eine starke Konkurrenz zu OLED-Screens bieten, wie sie etwa LG, Samsung und Panasonic herstellen. Besonders in Sachen Kontraste hat diese Technologie Vorteile, die Sony nun vor allem mit dem Backlight Master Drive kompensieren will. In Sachen Zahlen hält sich Sony im Rahmen der Präsentation zurück. Das Gerät sei früheren Modellen sowie der Konkurrenz überlegen, konkreteres zu den Helligkeitswerten wollten die Sony-Vertreter aber nicht verraten.

Android TV

Alle Modelle sind mit Googles aktuellem Android TV ausgestattet, das Zugriff auf zahlreiche Apps und Funktionen bietet. Mit Cast ist außerdem auch direkt die Technologie integriert, die es ermöglicht, Apps oder Browser-Fenster direkt auf den Fernseher zu übertragen.

Auch in Sachen Design hat man die Prioritäten etwas verschoben. Anstatt das dünnste Gerät bauen zu wollen, will man nun in erster Linie Kabel und Anschlüsse verstecken. Auf der Rückseite sind demnach zahlreiche Abdeckungen, hinter der sich die Ports und Verkabelung versteckt. Das 100-Zoll-Modell bietet zudem die Möglichkeit, das Kabel über einen der Standfüße direkt in den Boden leiten zu können.

Preise und Verfügbarkeit

Die neue ZD9-Serie kommt in drei verschiedenen Größen, 65, 75 und 100 Zoll. Die Preise liegen dabei bei 4.999 Euro, 7.999 Euro und 70.000 Euro für die 100-Zoll-Variante (jeweils UVP). Bis auf die größte Variante, die ab November verfügbar ist, kommen alle Modelle ab September in den Handel.

Gleichzeitig hat Sony noch eine Reihe HDR-fähige Bravia-TVs vorgestellt. Die Serien XD83, XD80, XD75, XD70 und SD80 werden um insgesamt 17 Modelle aufgestockt und sind ab 899 (49 Zoll) erhältlich. Marktstart ist ebenfalls im September.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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