EUROPOL

Cyberkriminalität: 750 Milliarden Euro Schaden

Auf 750 Milliarden Euro wird jener Schaden geschätzt, den Cyberkriminelle jedes Jahr weltweit verursachen sollen. Das teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Montag mit. Demnach sind pro Tag mehr als 150.000 Viren und andere Files mit Schadware im Umlauf, 148.000 Computer dadurch gefährdet.

"Grenzüberschreitende Bestimmungen"

"Cybercrime ist von seinem Naturell her grenzüberschreitend. Das macht auch die Ermittlungen für die Strafverfolgungsbehörden komplizierter. Um Cybercrime effektiv zu bekämpfen, benötigen wir adäquate grenzüberschreitende Bestimmungen, und die internationale Zusammenarbeit sowie Unterstützung zwischen den Strafverfolgungsbehörden der EU sowie zwischen der Union und Drittstaaten muss ausgebaut werden", sagte Europol-Direktor Rob Wainwright.

Europol habe als Kriminalitäts-, Nachrichten- und Informationsdienst der EU fortschrittlichste IT-Werkzeuge und ein großes Team von Analysten und Experten bereit, um die europäischen Strafverfolgungsbehörden in ihrem Kampf gegen Cybercrime zu unterstützen.

Lagebericht iOCTA wird veröffentlicht

Für diesen Freitag kündigte Europol die Veröffentlichung eines Lageberichts zu Cybercrime (iOCTA - Threat Assessment on Internet Facilitated Organised Crime) an. Dabei geht es um alle Bereiche: Sexuelle Gewalt, Kindesmissbrauch und - pornografie, Terrorismus, Attacken gegen elektronische Netzwerke, Betrug, Identitätsdiebstahl und Ähnliches.

Unter anderem wird im iOCTA festgehalten, dass die EU-Mitgliedstaaten mittlerweile zu den von Viren und Malware am schwersten betroffenen Staaten zählen. In der Zukunft werden Bürger und Organisationen der EU verstärkt Cyber-Attacken ausgesetzt sein.

Wachsamkeit von Internet-Nutzern

Grundlegend bei der Bekämpfung der virtuellen Kriminalität ist für Europol die Partnerschaft mit dem privaten Sektor. Die Bekämpfung, das Training der Experten, die Analyse müssen der Polizeibehörde zufolge wegen des globalen Charakters dieser Kriminalitätsformen auf EU-Level erfolgen. In diesem Zusammenhang nennt iOCTA die Einrichtung eines Europäischen Cybercrime-Zentrums. Schließlich sei die Erhöhung der Wachsamkeit von privaten und dienstlichen Usern ein Schlüssel zur Bekämpfung der Cyberkriminalität.

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(APA)

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