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Draw Something: Rätselraten für Fingermaler

Der Grund: Die Spiele-App “Draw Something” (für Android und iOS, gratis bzw. 74/79 Cent), die sich in den vergangenen Wochen die Charts der App Stores hinaufgearbeitet hat - auch in Österreich. Das Spielprinzip ist dabei denkbar einfach: Ein Spieler zeichnet ein vorgegebenes Wort ( derzeit nur Englisch z.B. “bridge”, “laughing”, “bacon”) am Touchscreen, und ein anderer muss das Wort erraten - Activity lässt grüßen. Erleichtert wird das Begrifferaten durch einen Buchstabensalat, der das Lösungswort beinhaltet (Scrabble lässt grüßen). Gibt Spieler 2 nun das richtige Wort ein, bekommen er und sein virtuelles Gegenüber Punkte (je schwieriger das Wort, desto mehr Punkte). Und damit ist man bereits beim Kern des Spielerfolgs: Man spielt nicht gegeneinander, sondern miteinander - ein Prinzip, das viele erfolgreiche Familienspiele auszeichnet und sie von anderen Genres abhebt.

Schnell Mitspieler finden
“Social” ist “Draw Something” damit auch - und zwar nicht nur wegen der Facebook-Integration. So kann man Mitspieler zwar auch in seiner Facebook-Freundesliste finden, diese aber auch per eMail-Adresse, Nickname oder Zufallszuweisung auftreiben. Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass der andere “Draw Something” auch gekauft hat. Somit findet man zu jeder Tageszeit einen Partner, dem man die Touchscreen-Zeichnungen zum Erraten zuschicken kann. Schließlich sind es auch seine Feinheiten, die das Spiel so liebenswert machen: So bekommt man die Zeichnung des anderen nicht einfach auf den Bildschirm geklatscht, sondern als Video präsentiert. Man sieht, was zuerst gezeichnet wurde, was radiert wird, was übermalt wird. Umgekehrt kann man den Mitspieler dabei zusehen, wie er ratet und sieht, welche Buchstaben er setzt/austauscht etc.

Geld kann OMGPOP-Käufer Zynga mit “Draw Something” künftig auch machen: Denn neben dem Preis für die App können die Spieler in zusätzliche Malfarben und Spielhilfen (Bomben sprengen überflüssige Buchstaben weg oder bringen neue Ratewörter) investieren. 400 Spielmünzen (= 10 Bomben) kosten 1,59 Euro. Da man im besten Fall drei Münzen pro Runde auf normalem Weg gewinnen kann, dürften sich nicht wenige Spieler Spielmünzen im Hunderterpack dazukaufen wollen.

Schummeln ist leicht
Insgesamt ist anzumerken, dass “Draw Something” auf Tablets mehr Spaß macht - einfach deswegen, weil das Zeichnen auf einem größeren Bildschirm einfacher ist. Am iPhone etwa wird es bei komplizierteren Begriffen wie “Elvis Presley” schnell mühsam.

Auch wenn es eher wenige Spieler tun - Schummeln ist bei “Draw Something” ziemlich einfach: So kann man das Lösungswort einfach hinschreiben anstatt eine Zechnung zu machen. Die Macher haben dagegen offensichtlich noch keinen Mechanismus eingeführt, der das verhindert. Weiters ist “Draw Something” derzeit auf Englisch beschränkt - viele Kinder, die an dem Game Gefallen finden, könnten so von den schwierigeren fremdsprachigen Begriffen (z.B. Chanel, Grammy, Bagel) überfordert werden. Schade ist auch, dass "Draw Something" kein Archiv der eigenen Zeichnungen anlegt - und so verschwinden die meist witzigen digitalen Gekritzel auf Nimmer Wiedersehen im digitalen Nirvana.

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Jakob Steinschaden

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