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Erste Group testet E-Wallet in Kroatien

Seit wenigen Tagen können Kunden der Erste Bank Kroatien eine App auf ihr Android- oder Apple-Smartphone laden, die ihnen das Bezahlen mittels Handy erlaubt. Dafür muss lediglich ein QR-Code gescannt und ein vierstelliger PIN eingegeben werden. Für Händler, die das System der Erste-Group implementieren wollen, ist der Prozess ähnlich einfach. Sie brauchen lediglich ein Smartphone oder Tablet und eine spezielle Händler-App.

Hier gibt es derzeit nur eine Android-Variante, da dieses System im kroatischen Handel am weitesten verbreitet ist. Zielgruppe für das neue System sind vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen. Will ein Kunde bezahlen, wird durch die Händler-App ein QR-Code generiert und für den Kunden-Scan auf dem Bildschirm angezeigt. Die Kunden-App am Smartphone liest den QR-Code vom Display. Mit der PIN-Eingabe des Kunden wird der Bezahlvorgang bestätigt und sowohl Händler als auch Käufer erhalten eine Benachrichtigung.

Eigenproduktion

Entwickelt wurde das System von BeeOne, einem Start-up innerhalb des Erste Hub, der für die Erste-Group innovative, kundenorientierte Banking-Lösungen entwickelt. “Das Coole an unserem System ist, dass es extrem flexibel ist. So könnten wir etwa auch das Bezahlen mittels Kredit- oder Bankomatkarten integrieren. Durch die App ist Kommunikation in beide Richtungen möglich”, erklärt Mario Brkic, der das Projekt bei BeeOne leitet. Das macht die Lösung für Händler und Kunden gleichermaßen interessant. So können Händler zum Beispiel mit Rabattaktionen an bestimmten Tagen ihre Stammkunden zu einem vergünstigten Einkauf einladen. Kunden, die in der Nähe des Geschäfts sind, können auch gleich eine Rabatt-Mitteilung bekommen, oder auch spezielle Neukundenaktionen sind möglich. Natürlich muss der Mehrwert für den Kunden im Zentrum stehen, Spam darf das nicht sein. Die Möglichkeiten in diesem Bereich sind enorm”, sagt Brkic.

Schnäppchenjagd

Damit das System gut funktioniert, müssen möglichst viele Kunden eines Geschäfts die App verwenden. Nur so kann der Händler die generierten Daten möglichst gut nutzen. “In Kroatien ist man gerade dabei, die Anzahl der elektronischen Zahlungen in den Geschäften zu erhöhen. Das ist für uns eine riesen Chance dieses System in mehreren Shops zu testen”, so der BeeOne-Mitarbeiter.

Für die Kunden ist der Hauptvorteil, dass sie Schnäppchen einfach aufspüren und Geld sparen können. “Es wäre etwa denkbar, dass die App anzeigt, welche Sonderangebote es in der Nähe gibt. Auch Kundenkarten können integriert werden, dann kann die App Nutzer informieren, wenn sie Sonderkonditionen bekommen”, erklärt Brkic. „Damit ist der Sammelpass mit Stempel Geschichte.“ Das bequeme Bezahlen per Smartphone ist ein angenehmer Nebeneffekt.

Land der Berge, Land der Scheine

Der wichtigste Grund, warum die E-Wallet in Kroatien getestet wird, ist, dass die Menschen dort sehr aufgeschlossen gegenüber neuen Bezahlmodellen sind. “Österreich ist im Gegensatz dazu ein klassisches Cash-Land”, so der Projektleiter. Zudem hat ein neues Gesetz die Händler in Kroatien verpflichtet, ein Internet-fähiges Gerät als Kassenautomat zu verwenden, das sich automatisch mit der Steuerbehörde verbinden kann. Das hat dazu geführt, dass praktisch in jedem Geschäft ein Smartphone oder Tablet vorhanden ist.

“Wir haben Kroatien als Pilot-Markt auserkoren. Für den Anfang konzentrieren wir uns auf kleinere Händler. Die Markteinführung hat in Zagreb und Rijeka begonnen”, so Brkic. Ob und wie gut das System tatsächlich angenommen wird, kann erst in einigen Monaten bewertet werden, wenn die ersten konkreten Zahlen vorliegen. “Wir wollen dem Projekt genügend Zeit geben. In sechs bis zwölf Monaten werden wir eine erste Evaluierung vornehmen”, erklärt der E-Wallet-Verantwortliche. Eine Markteinführung in Österreich plant die Erste Group nach derzeitigem Stand nicht: “Der Markt hier ist ein anderer, da müssen wir uns andere Ideen einfallen lassen.”

Um eventuelle Sicherheitsbedenken macht sich BeeOne keine Sorgen. “Bei der Installation der App wird das Smartphone einmalig mit dem Netbanking-Account des Users verbunden. Das heißt, wir haben denselben Sicherheitsstandard wie beim Online-Banking, plus die telefonspezifische Anbindung. Zusammen mit dem PIN ist das ein überaus sicheres System”, erklärt Brkic.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen.

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