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Hands-On

Geeksphone: Mittelklasse-Handy mit Firefox OS

Eines der dominanten Themen des diesjährigen Mobile World Congress ist Mozillas neues mobiles Betriebssystem Firefox OS. Ein Jahr nach der Enthüllung des Systems stellten in Barcelona Alcatel und ZTE erste Einsteigermodelle vor. LG und Huawei wollen folgen, Sony denkt Gerüchten zufolge derzeit über eine Adaptierung nach. Doch kein Hersteller hat bislang gewagt, auch leistungsfähigere Geräte mit Firefox OS zu präsentieren. Kein Hersteller? Nein, ein kleines spanisches Unternehmen mit dem Namen Geeksphone hat das erste tatsächliche "Mittelklasse-Gerät" mit Firefox OS vorgestellt.

Das unscheinbare Smartphone mit dem Namen Geeksphone Peak wirkt auf den ersten Blick wie das Nokia Lumia 820. Ein glattes, einfärbiges Kunststoffgehäuse umrandet das 4,3 Zoll große IPS-Display mit qHD-Auflösung. Der Gehäusedeckel auf der Rückseite lässt sich abnehmen um zum herausnehmbaren 1.800 mAh-Akku sowie dem microSD- und microSIM-Kartenslot zu gelangen. Die glatte Oberfläche fühlt sich etwas rutschig an, verleiht dem Smartphone aber eine hochwertigere Optik, die etwas über die durchschnittliche Verarbeitung hinwegtäuscht.

Das qHD-Display (960 x 540 Pixel, 256 ppi) hat einen guten Betrachtungswinkel und lässt Firefox in einer angenehmen und vor allem angemessenen Optik erstrahlen. Die bislang vorgestellten Einsteigermodelle boten lediglich Bildschirme mit niedrigen Auflösungen, bei denen bereits bei normalen Icons eine Stufenbildung erkennbar war. Im Inneren des Peak verrichtet ein Snapdragon S4 Dualcore-Prozessor mit 1,2 GHz seine Arbeit, der jedoch einige Ruckler bei der Bedienung des Betriebssystems nicht verhindern kann. Das könnte auf das frühe Stadium von Firefox OS zurückzuführen sein, dessen Entwicklung erst vor eineinhalb Jahren begann. Nutzer des Geeksphone Peak sollen, wie im Falle von Android bei Googles Nexus-Modellen, direkt Updates von Mozilla erhalten.

Nicht mehr als 512 MB RAM notwendig
Auch die weiteren Hardware-Spezifikationen sind einem Mittelklasse-Smartphone würdig: eine 8 Megapixel Hauptkamera sowie eine 2 Megapixel-Frontkamera, 4 Gigabyte Flashspeicher (erweiterbar über microSD) sowie 512 MB RAM. Die gegenüber Android-Handys geringe RAM-Menge begründet Geeksphone im Gespräch mit der futurezone damit, dass Firefox OS zwar Multitasking unterstützt, dabei aber nicht das komplette Programm im Hintergrund hinterlegen muss. Lediglich bei speicherlastigen Apps wie 3D-Spielen könnte mehr RAM erforderlich sein, derartige Titel gibt es derzeit für Firefox OS aber noch nicht.

Einsteiger-Modell vorhanden
Neben dem Peak bietet Geeksphone auch das Keon an, dessen Spezifikationen sich wie die Einsteigermodelle von ZTE und Alcatel lesen: ein 3,5 Zoll großes Display mit HVGA-Auflösung, ein Singlecore-Prozessor mit 1 GHz sowie eine 3 Megapixel-Hauptkamera. Auffällig ist nur die Farbgebung der gummierten Kunststoffhülle, die im klassischen Firefox-Orange gehalten ist. Bei der Bedienung von Firefox OS auf dem Keon war kaum ein Unterschied zum größeren Peak erkennbar, lediglich die deutlich reduzierte Auflösung stach sofort ins Auge.

Ab 100 Euro
Beide Modelle sollen innerhalb der nächsten Wochen über den Webshop von Geeksphone erhältlich sein. Ein Preis wurde derzeit noch nicht fixiert, das Peak soll knapp unter 200 Euro kosten und das Keon rund 100 Euro. Damit sind beide Geräte nicht nur für Entwickler, sondern auch für Smartphone-Einsteiger eine interessante Alternative zu Android und Windows Phone.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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