So sieht das Nexus P6 aus
So sieht das Nexus P6 aus
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Google bringt Nexus 5X und Nexus 6P zum Kampfpreis

Am Dienstagabend hat Google in San Francisco die zwei neusten Vertreter der Nexus-Smartphonereihe präsentiert. Das 5,2-Zoll-Gerät Nexus 5X von LG und das 5,7-Zoll-große Nexus 6P von Huawei. Beide Geräte sind mit der unverfälschten Variante von Googles Betriebssystemversion Android 6.0 "Marshmallow" ausgestattet.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Nexus-Smartphones, die eher im oberen Preissegment angesiedelt waren, sind die aktuellen Geräte zumindest in den USA wieder etwas günstiger. Damit kehrt die Nexus-Reihe wieder zu ihrer Grundidee zurück: Dem Anbieten von aktueller Hardware mit unverfälschtem Android samt Updates und zu einem erschwinglichen Preis. Die Konkurrenz ist mittlerweile durch die vielen Konkurrenten aus China, die ebenfalls High-End-Geräte zu günstigen Preisen im Angebot haben, allerdings deutlich stärker. Zudem könnten die Euro-Preise empfindlich höher ausfallen.

Nexus 5X

Das Nexus 5X bringt ein 5,2 Zoll großes IPS-LC-Display mit einer Auflösung von 1920x1080 mit, was eine Pixeldichte von 423ppi ergibt. Angetrieben wird es von einem Qualcomm Hexacore-Prozessor Snapdragon 808 mit 1,8 GHz, 2 GB RAM sowie ein Akku mit 2700 mAh. Ein 10-Minuten-Ladevorgang soll vier Stunden Akkulaufzeit bringen. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von 12,3 Megapixeln, die Frontkamera schafft 5 Megapixel. Der Datentransfer ist über einen Typ-C USB-Anschluss möglich. Für lauteren Sound sollen die beiden Lautsprecher über- und unterhalb des Displays sorgen. Erhältliche Farben sind Schwarz, Weiß sowie ein helles Blau.

Zum ersten Mal kommt ein Nexus mit Fingerabdruck-Sensor, für den es in Android 6.0 Marshmallow nativen Support gibt. Dieser ist in einem runden Kreis an der Rückseite des Gerätes angebracht. Das kleinste Modell ist mit 16 GB Speicher ausgestattet, eine 32 GB Variante wird ebenfalls angeboten werden. Das Gerät ist ab sofort in den USA, Großbritannien, Japan und Irland ab 379 US-Dollar online bestellbar, die 32-GB-Version wird 429 Dollar kosten. Das Gerät misst 147 x 72,6 x 7,9 Millimeter und wiegt 136 Gramm. Einen Micro-SD-Einschub gibt es diesmal nicht, dafür hat Google dem 5X genau wie dem 6P einen neuen Coprozessor zur raschen und stromsparenden Auswertung von Sensordaten spendiert.

Nexus 6P

Der größere der beiden Nexus-Geschwister ist das Nexus 6P. Erstmals lässt Google Huawei ein Nexus-Gerät fertigen. Mit dem ersten Nexus-Smartphone-Gehäuse, das komplett aus Metall gefertigt ist, hebt sich der chinesische Hersteller auch gleich von seinen Vorgängern ab. Wie beim Nexus 5X besitzt das 6P einen runden Fingerabdruck-Sensor an der Rückseite des Gehäuses. Darüber befindet sich eine schwarze, minimal herausragende Leiste, die, je nach Gehäusefarbe (Schwarz, Weiß, Aluminium, Gold) mehr oder weniger prominent wirkt.

Unter der Haube befinden sich der Qualcomm Octacore-Prozessor Snapdragon 810, eine Adreno 430 GPU, 3 GB RAM und ein Akku mit 3450 mAh. Ein 10-Minuten-Ladevorgang soll sieben Stunden Akkulaufzeit bringen. Mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten hat das 5,7-Zoll-AMOLED-Display eine Pixeldichte von 515ppi. Die Hauptkamera soll mit 12,3 Megapixeln auflösen, die Frontkamera mit 8 Megapixeln. Die besonders großen Pixel auf dem Sensor der Hauptkamera sollen besonders gute Aufnahmen ermöglichen. Das Smartphone ist mit drei verschiedene Speicheroptionen mit 32 GB, 64 GB und 128 GB zu haben. Auch das Nexus 6P kommt mit je einem Lautsprechern unter- und oberhalb des Displays und einem USB-Port vom Typ-C. Das Gerät ist ab sofort in den USA, Großbritannien, Japan und Irland erhältlich, ab 499 US-Dollar. Die beiden Varianten mit mehr Speicherplatz kosten 549 beziehungsweise 649 Dollar.

Android Marshmallow

Mit den neuen Nexus-Smartphones kommt neue Software. Auf der Google IO 2015 als Android M vorgestellt, wurde dem neuesten Google-Betriebssystem letztendlich der Name “Marshmallow” gegeben. Die größte Neuerung an Android 6.0 wird das Berechtigungs-Management sein. Wird in einer App nach dem Standort gefragt, poppt nun ein Dialog auf, in dem man gefragt wird, ob man den Standort freigeben möchte. Weiters fügt Google eine native Fingerabdruck-Funktion hinzu. Samsung besitzt bereits Geräte mit Fingerabdruck-Sensor, jedoch muss die Unterstützung für diese Funktion in Apps extra hinzugefügt werden und funktioniert dann nur auf Samsung-Geräten.

Google Now on Tap wird die bisher größte Änderung von Googles persönlichem Assistenten seit der Vorstellung auf der Google IO 2013 sein. Die Suche wird noch kontextsensitiver und wird zum Overlay. Hört man gerade beispielsweise einen Britney-Spears-Song, werden verschiedene Informationen zur Interpretin angezeigt, kann aber auch “Wie alt ist sie?” fragen und erhält eine Antwort. Auch den Beschwerden zum erhöhten Batterieverbrauch von Android Lollipop wird entgegengewirkt mit einer Funktion die Google “Doze” (zu deutsch dösen) nennt.

Doze schaltet sich ein, wenn das Gerät für eine längere Zeit nicht benutzt wird und lässt nur noch wichtige Sachen wie Anrufe, Benachrichtigung und Wecker durch, schaltet aber andere Hintergrundservices aus. Android Marshmallow unterstützt zudem den neuen USB Typ-C-Standard, der bei richtiger Implementierung schnellere Ladezeiten und Datenübertragungen bringen soll. Die Copy&Paste-Funktion wurde ebenfalls überarbeitet. Hat der Nutzer Google Translate installiert, kann man Text markieren und direkt übersetzen lassen.

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Markus Keßler

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