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Microsoft

Großes Windows-10-Update soll am 2. August kommen

Der US-Softwarekonzern Microsoft verpasst seinem Betriebssystem Windows 10 zum ersten Geburtstag ein umfangreiches Update. Dieses stehe ab dem 2. August zur Verfügung und helfe den Nutzern, "produktiver" zu arbeiten, sicherer im Internet unterwegs zu sein und "Spaß zu haben", gab Windows-Manager Yusuf Mehdi am Mittwoch bekannt. Das Update verspricht unter anderem verbesserte Sicherheitsfunktionen.

So kann sich der Nutzer künftig über "Windows Hello" mit Hilfe seiner biometrischen Merkmale wie Fingerabdruck, Gesicht oder die Iris auch bei verschiedenen Anwendungen und im Browser Edge anmelden, eine Passwort-Angabe ist dann nicht mehr erforderlich. Der integrierte Malware-Schutz Windows Defender soll es künftig ermöglichen, automatisch regelmäßige schnelle Scans durchzuführen und das Gerät auf mögliche Schädlinge zu überprüfen. Im Falle einer Bedrohung werden die Nutzer umgehend benachrichtigt.

Handschrift

Im neuen Windows 10 steht erstmals Microsoft Ink für handschriftliche Notizen mit einem "digitalen Stift" bereit. Dies ermögliche Grafikdesignern kreativer zu sein. Musiker könnten digital komponieren, Juristen per Stift Dokumente bearbeiten, erklärte Mehdi. Zudem soll der virtuelle Assistent Cortana mehr Anweisungen ausführen können und die Leistungsfähigkeit des Browsers Edge gesteigert werden. So kann sie nach dem Update auch bei gesperrtem Bildschirm genutzt werden und etwa Musik abspielen oder Fragen beantworten. Informationen sollen geräteübergreifend synchronisiert werden können. Bestimmte persönliche Infos kann sie speichern und bei Abruf bereithalten.

Microsoft hatte Windows 10 am 29. Juli 2015 gestartet. Es läuft sowohl auf klassischen PCs wie auf Smartphones, Tablets, der Spielekonsole Xbox und der Datenbrille HoloLens. Bisher ist Windows 10 auf 350 Millionen Geräten weltweit installiert, im Jahr 2018 sollen es eine Milliarde Geräte sein. Bis Ende Juli können Windows-Nutzer das Betriebssystems Windows 10 kostenlos herunterladen, danach soll es kostenpflichtig sein. So schnell wie Windows 10 ist zuvor kaum ein anderes Betriebssystem im Markt gelandet. Allerdings stieß die Upgrade-Politik von Microsoft vielen Nutzern negativ auf. Viele hatten sich beschwert, dass etwa ein Klick auf das "X" in einem Menüfenster das Upgrade sogar automatisch startete. Normalerweise wird in Windows darüber ein Menü geschlossen. Bei dem erzwungenen Upgrade konnten ungefragt riesige Datenmengen heruntergeladen werden, kritisierten auch Verbraucherschützer in Deutschland.

Zu aufdringlich

Einer kalifornischen Nutzerin machte ein solches Upgrade den Rechner für Tage unbrauchbar. Sie zog vor Gericht. Microsoft einigte sich mit ihr auf eine Zahlung von 10.000 Dollar. Inzwischen kündigte Microsoft eine Kehrtwende an. "Wir haben hart daran gearbeitet, ihr Feedback aufzunehmen", sagte Windows-Chef Terry Myerson dem Tech-Blog "The Verge". Noch in dieser Woche solle ein überarbeitetes Upgrade mit klaren Optionen an den Start gehen. Die Nutzer sollen sich dann entscheiden können, ob sie sofort auf Windows 10 wechseln, einen alternativen Zeitpunkt festlegen oder das kostenlose Angebot ablehnen wollten. Noch bis Ende Juli bietet Microsoft ein Upgrade auf Windows 10 kostenlos für alle Nutzer von Windows 7 und 8.1 an, danach soll es rund 120 Dollar kosten.

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