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Augmented Reality

Heimische Pornobranche setzt auf Google-Brille

Als Google kürzlich im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz I/O

, die ersten Google-Glass-Brillen Anfang nächsten Jahres für US-Entwickler anzubieten, folgte eine Welle an Interessenbekundungen. So dauerte es auch nicht lange, bis sich erste Vertreter aus der Pornoindustrie zu Wortmeldetenund laut über unterschiedliche Einsatzszenarien der Augmented-Reality-Brille nachdachten.

Denn ein Gerät, das über eine Kamera und ein Micro-Display verfügt und dabei in der Lage ist, alles aus dem Blickwinkel des Trägers aufzunehmen, ist geradezu dafür prädestiniert, das Interesse der Erotikbranche zu wecken.

Das wird nicht nur auf internationaler Ebene so wahrgenommen, auch in der heimischen Erotikindustrie finden sich bereits Interessenten für Googles Wunderbrille. "Ein leichtes, alltagstaugliches und hoffentlich für die breite Masse erschwingliches Gadget, das mit der Cloud verbunden ist und jeden Inhalt einblenden kann, hat immenses Potenzial", sagt Johannes H., Geschäftsführer der Tiroler Firma

, die international erfolgreiche Erotik-Games in 3D entwickelt. "Man darf auch nicht vergessen, dass die Brille es ermöglicht, beide Hände freizuspielen. Eine interessante Tatsache, besonders, wenn es sich um pornografische Anwendungen handelt", meint H.

Mögliche Anwendungszenarien
Wenngleich die Google-Brille vorerst nur von Entwicklern aus den USA vorbestellt werden kann und darüber hinaus mit 1500 Dollar einen recht stolzen Preis trägt, fallen dem ThriXXX-Chef bereits diverse Anwendungsmöglichkeiten ein: "Ich könnte mir gut vorstellen, dass man zum Beispiel eine Art Flirt-Assistent entwickelt, der die Kommunikation mit dem Partner seiner Träume unterstützt." Sei es durch Einblendung von aktuellen Themen, um einen gebildeten Eindruck zu hinterlassen, oder Einblendungen von Infos über mögliche Interessen seines Gegenübers, die im Vorfeld via Social Networks zusammengestellt wurden, so H.

Etwas pikanter ist hingegen die Idee des "Augmented Voyeurs", wie der ThriXXX-Chef sie nennt. "Man kann an jedem beliebigen realen Ort der Welt ein virtuelles Paar einblenden, das an jeder beliebigen Stelle `interagieren` kann." Da die Brille und deren Einblendungen privat seien, könnten sich hier ganz neue Wege eröffnen, wie die reale Welt mit virtuellen Inhalten verschmilzt, meint H. "Die virtuellen Inhalte werden immer realistischer und man wird in naher Zukunft zwischen echten und virtuellen Inhalten nicht mehr unterscheiden können", glaubt der ThriXXX-Geschäftsführer.

In den Startlöchern
Wann Google auch außerhalb der USA Vorbestellungen für die Brille annehmen wird, ist noch unklar. Massentauglich soll das Gerät laut Google-Mitbegründer Sergey Brin vermutlich 2014 werden und dann auch in finaler Endkunden-Version erhältlich sein.

Bei ThriXXX ist man jedoch schon jetzt startklar: "Wir werden uns, sobald die Brille für alle Entwickler weltweit zur Verfügung steht, um eine bemühen und entsprechende Anwendungen entwickeln", sagt H.  Ganz allgemein glaubt der Branchenkenner, dass die Erotikindustrie einmal mehr als technologischer Vorreiter fungieren wird. In weiterer Folge werde damit anderen Anwendungen abseits der Erotik ermöglciht, das Licht der Welt zu erblicken. "Wenn die Brille und die kommenden Anwendungen dem Benutzer einen spürbaren Mehrwert bieten, dann ist dieser auch bereit, für diesen Mehrwert entsprechend zu bezahlen", ist H. überzeugt.

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Claudia Zettel

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futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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