Das Huawei P7 mit Emotion UI
Das Huawei P7 mit Emotion UI
© Thomas Prenner

Huawei P7 im Test: Schlank mit wenig Ausdauer

Huawei P7 im Test: Schlank mit wenig Ausdauer

Huawei setzt seine Offensive am Smartphone-Markt fort und hat mit dem P7 sein neues Flaggschiff auf den Markt gebracht. Der Vorgänger hörte auf die Modellbezeichnung P6 und konnte zwar optisch überzeugen, blieb aber in Sachen Innenleben einiges schuldig. Mit dem P7 soll das nun anders werden. Fünf Zoll, FullHD-Display, 13-Megapixel-Kamera und Quad-Core-Chip sollen eine starke Konkurrenz zu den Spitzenmodellen von Samsung, LG, Sony und HTC schaffen.

Verarbeitung und Äußeres

Rein Äußerlich bleibt Huawei mit dem P7 der Designlinie des Vorgängers treu. Wieder dominiert ein Kunststoff-Gehäuse, das an Aluminium erinnern soll sowie eine schlanke Bauweise und gerade Linien. Mit 6,5mm ist das P7 eine Spur dicker als sein Vorgänger, wirkt in der Praxis jedoch immer noch sehr dünn. Mit 124 Gramm ist das P7 auch nur minimal schwerer (vier Gramm) als das P6. Alle Ecken des Fünf-Zoll-Displays erreicht man mit einer Hand nur schwer, trotz der eher schmalen Randbereiche.

Die Verarbeitung macht trotz des geringen Gewichts insgesamt einen hochwertigeren Eindruck als beim Vorgänger und hebt sich deutlich von noch früheren Modellen des chinesischen Herstellers ab.

Display und Innenleben

Während das P6 zum Zeitpunkt seiner Präsentation bereits eher mit Mittelklasse-Komponenten ausgestattet war, ist das P7 eher im Spitzensektor angesiedelt. Das bemerkt man auch am Display, das in FullHD mit 1080 x 1920 auflöst. Bei einer Displaydiagonale von fünf Zoll kommt man somit auf eine Pixeldichte von 441 PPI. In der Praxis macht das Display zwar keinen überdurchschnittlichen, aber auch keinen schlechten Eindruck. Farben, Kontraste und Leuchtkraft reichen aus, um auch bei heller Umgebung noch genug zu erkennen.

Herzstück ist eine Quad-Core-CPU mit einer Taktrate von 1,8GHz, der mehr als ausreicht, um Android samt dem angepassten Launcher und Skin ruckelfrei zu bedienen. Vorhanden sind alle bekannten drahtlosen Schnittstellen wie WLAN (bis zum Standard n), Bluetooth (4.0), GPS und NFC. Im Gegensatz zum P6 ist das P7 außerdem LTE-fähig (800, 900, 1800, 2100 und 2600 Mhz).

Integrierter Speicher sind 16GB vorhanden, per microSD-Karte kann man ihn um bis zu 64GB aufstocken.

Huawei ist einer der wichtigsten Ausstatter von Mobilfunknetzwerken weltweit und rühmt sich aus diesem Grund auch bei seinen Smartphones, besonderes Augenmerk auf die Empfangsqualität zu legen. Beim P7 hat Huawei laut eigenen Angaben zwei voneinander getrennte Antennen integriert, jeweils auf einer Seite des Gehäuses. Dadurch solle man auch in schwierigen Situationen seinen Netzbetreiber gut empfangen können. In der Praxis machte sich die Dual Antenna aber kaum bemerkbar, die Empfangsqualität unterschied sich nicht von anderen aktuellen Spitzenmodellen. An der Sprachqualität und Verbindungsstabilität während dem Telefonieren ließ sich im Test nichts aussetzen.

Software

Das P7 wird mit Android KitKat in der Version 4.4.2 ausgeliefert, über den Hauwei seinen bereits bekannte Emotion-UI-Software samt Launcher gelegt hat. Wie von Huawei gewohnt, ist kein eigener App Drawer vorhanden, alle Verknüpfungen liegen direkt auf den Homescreens. Das Layout der Icons sowie des restlichen Systems erinnert an frühere Huawei-Modelle beziehungsweise an Xiaomis MIUI. Das System ist mit allerlei kleinerer Tweaks und Features ausgestattet. Dazu zählt etwa eine Kamera, die besonders rasch einen Schnappschuss auslösen kann (dazu später mehr) sowie eigenständige Musik-, Foto-, und Video-Apps.

Akku

Im Vergleich zum P6 ist das P7 mit einem um 500mAh größeren Akku ausgestattet und kommt insgesamt auf 2500 mAh. Im Vergleich zu anderen Smartphones mit Akkus jenseits der 300 mAh ist das eher mager, was man auch in der Praxis merkt. So kommt man mit dem P7 bei moderater Nutzung kaum durch einen Tag, ohne an die Steckdose zu müssen.

Kamera: Selfietauglich

Selfies sind in und das meint offenbar auch Huawei. Aus diesem Grund verpasst der Hersteller dem P7 eine Front-Kamera mit ganzen acht Megapixel. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel auf. In der Praxis sind die Ergebnisse der P7-Kameras nicht ganz in einer Liga mit den Pendants von Galaxy S5, HTC One M8 und Sony Xperia Z2, können sich aber nichtsdestotrotz sehen lassen. Für den Schnappschuss zwischendurch reicht es locker aus. Ein spezielles Feature gibt es noch für alle, denen das Fotografieren nicht schnell genug gehen kann. Ultra Snapshot verspricht vom Sperrbildschirm in Rekordzeit ein Foto aufzunehmen und schafft das auch innerhalb rund einer Sekunde. Verzichten muss man dabei allerdings auf den Autofokus sowie auf die volle Aufösung der Kamera.

Fazit

Das Huawei Ascend P7 ist eines der schönsten und besten Smartphones, die Huawei bislang auf den Markt gebracht hat. Wirklich abheben kann es sich von der Konkurrenz zwar mit keinem Feature, das Gesamtpaket ist aber durchaus gelungen. Lediglich die geringe Akkulaufzeit trübt die Freude über das P7 recht deutlich. Für einen Preis von 419 Euro (UVP) und einem Straßenpreis von mittlerweile knapp 330 Euro kann man sich das P7 allerdings schon einmal genauer anschauen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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