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Wearable

Huawei TalkBand angetestet: Bluetooth-Headset in Gummiband

Eines der wohl dominantesten Themen des diesjährigen Mobile World Congress (MWC) in Barcelona waren Wearables. Sony und Samsung haben jeweils ihre Vorstellung eines Fitness-Trackers vorgestellt, doch mit Huawei dürfte wohl kaum jemand gerechnet haben. Der chinesische Konzern stellte neben Tablets und Smartphones mit dem TalkBand auch einen Fitness-Tracker vor, der zudem auch als Bluetooth-Freisprecheinrichtung verwendet werden kann. Die futurezone hat sich den recht ungewöhnlichen Fitness-Tracker im Hands-On näher angesehen.

Das TalkBand ist optisch wahrlich keine Schönheit, das ging bereits aus den Leaks hervor und bestätigte sich nun nach dessen offizieller Vorstellung. Das Armband ist nicht mehr als ein buntes Gummiband, das sich etwas mühsam mit zwei Metallstiften am Armgelenk fixieren lässt. Die Stifte werden dabei in die bereits vorhandenen Löcher gesteckt, wodurch auch die Größe des Armbandes angepasst werden kann. Der zweite, äußere Stift wollte aber im Test nie so recht halten. Das Armband dient lediglich als Halterung für die Hardware des TalkBand, die an der Oberseite zu finden ist.

Von der Seite betrachtet wirkt diese Halterung wie ein Fremdkörper. Selbst für eine Smartwatch wäre sie bereits sehr dick ausgeführt, auf einem Fitness-Tracker ist sie einfach nur massiv. Vor allem die Tatsache, dass die Auflagefläche der Halterung recht breit und kaum abgerundet ist, trägt nicht gerade zum Tragekomfort bei. Diese Form dürfte wohl nur für die Armgelenke weniger Leute passen. In den meisten Fällen dürfte das TalkBand, wie im Test, ein großes Spiel an den Seiten aufweisen, wodurch das TalkBand ständig auf dem Armgelenk wackelt und sehr eng festgeschnallt werden muss.

Bluetooth-Headset mit Halterung

Auf Knopfdruck lässt sich die Hardware des TalkBand herausnehmen und als Bluetooth-Headset ins Ohr stecken. Das Headset verbindet sich per Bluetooth 4.1 mit dem Smartphone, laut Huawei sollen Android- und iOS-Modelle unterstützt werden. Windows Phone könnte „möglicherweise“ später folgen. Auf dem Headset ist ein 1,4 Zoll großer OLED-Bildschirm zu finden, der rudimentäre Informationen anzeigt, beispielsweise die zurückgelegten Schritte. Im Gegensatz zur Samsung Gear Fit handelt es sich hier um keinen Touchscreen, lediglich eine Taste auf der Seite ermöglicht das Bedienen sowie das Einschalten des Bildschirmes. Die Auswahl ist jedoch nicht sonderlich groß, wie beim Fitbit Zip kann man hier lediglich zwischen den am Tag zurückgelegten Schritten, der geschätzten Strecke, Uhrzeit und Kalorien wechseln.

Geladen wird der Akku des TalkBand nur, wenn sich das Bluetooth-Headset in der Halterung befindet. An einem Ende des Armbandes verbirgt sich ein USB-Stecker, über den das Wearable aufgeladen wird. Ein ähnliches Konzept war bereits in der Nike-Smartwatch zu finden. Da sich das TalkBand vor allem beim Sport genutzt werden soll, ist es vor Spritzwasser und Staub geschützt (IP 57).

Fazit

Das TalkBand ist ein Gerät, das gerne auf der Welle der neuen Wearables mitschwimmen möchte, dabei aber ein vollkommen anderes Konzept als Gear Fit oder Sonys Fitness-Armband verfolgt. Huawei möchte damit wohl eher Fitbit und Nike Konkurrenz machen, denn statt Benachrichtigungen erhält der Benutzer Feedback über seine Bewegung und Schlafverhalten. Kombiniert mit einem herausnehmbaren Bluetooth-Headset klingt das ja ganz nett, doch die Umsetzung ist mangelhaft. Vor allem in puncto Design muss noch stark nachgebessert werden, denn gerade bei Wearables spielt der Mode-Faktor eine große Rolle. Doch wie die zweite Generation der Gear-Modelle zeigt, kann sich das recht rasch verbessern. Das TalkBand soll für 99 Euro auf den Markt kommen, ein Bundle mit dem Android-Tablet Huawei MediaPad X1 für 449 Euro sei bereits geplant.

Alle Neuigkeiten und Hintergrundberichte zum Mobile World Congress in Barcelona

Disclaimer:
Redakteure der futurezone berichten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Ford, Huawei, Samsung, Sony und T-Mobile übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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