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Tablet

IFA: Hands-On mit dem Samsung Galaxy Tab 7.7

Nimmt man Samsungs Galaxy Tab 7.7 zum ersten Mal in die Hand, überrascht das geringe Gewicht von 335 Gramm und die schlanke Linie von 7,89mm. Im Vergleich wirkt das allererste Galaxy Tab (7-Zoll-Display) fast schon antik. Trotz Plastikrahmen und Aluminiumdeckel an der Rückseite wirkt das 7.7 hochwertig und robust. Der Preis des niedrigen Gewichts kommt jedoch wieder beim Material zum Vorschein: Die Rückseite lässt sich mit dem Finger leicht eindrücken, allerdings nicht so stark wie beim Galaxy Tab 10.1.

Das 7,7-Zoll-Display hält den Formfaktor klein genug, damit das Tablet in die Hosentasche einer Männerjeans passt. Stört die rechteckige Ausbeulung am Oberschenkel das modische Empfinden, kann das 7.7 auch (gerade noch) in der Sakko-Innentasche untergebracht werden.

Nicht nur die Größe des Touchscreens ist ungewöhnlich: Es handelt sich um ein Super-AMOLED-Plus-Display. Das 7.7 ist damit das erste Android-Tablet, das diese Technologie nutzt. Das Display hat, wie auch das 10.1, eine Auflösung von 1280x800 Pixel. Durch die hohe Pixeldichte ist die Darstellung extrem scharf und die Super-AMOLED-Plus-Technik sorgt für gute Kontraste und satte Farbdarstellung, auch wenn das Display auf maximale Helligkeit eingestellt ist. Positiv fiel im Kurztest auf, dass die automatische Helligkeitsanpassung des Displays präziser arbeitet, als beim Galaxy Tab 10.1.

Verbindung mit dem Web nimmt das 7.7 mit HSPA+ mit bis zu 21Mbit/s auf. Bei WLAN-Verbindungen soll WiFi-Channel-Bonding zwei WLAN-Kanäle zusammenlegen und so die Download-Geschwindigkeit erhöhen. Der Akku hat eine Kapazität von 5100mAh.

Software
Das von der futurezone getestete Vorserienmodell des 7.7 nutzt eine Vorversion von Honeycomb 3.2. Durch die hohe Auflösung des Displays funktioniert Honeycomb mit der 7,7-Zoll-Variante problemlos. Vorab gas es Vermutungen, dass das 7.7 Android 2.3 bzw. 2.4 nutzen wird, weil dessen Interface besser für kleinere Bildschirme geeignet sein soll. Trotz 1,4GHz-Dual-Core-Prozessor konnte kein Geschwindigkeitsvorteil im Test gegenüber dem 10.1 festgestellt werden - was aber eben wiederrum auf die Debug-Version von Android 3.2 zurückgeführt werden kann.

Wie das Galaxy Tab 10.1 nutzt 7.7 die von Samsung leicht modifizierte Benutzeroberfläche. Hauptänderung ist die Menüleiste, in der ua. eine Schaltfläche zum Machen von Screenshots zu finden ist. Berührt man die Leiste in der Mitte, erscheinen Icons mit speziellen Widgets, die nicht nur im Homescreen, sondern auch im Vordergrund über laufende Apps eingeblendet werden.

Die Bildschirmtastatur kann in zwei Größen angezeigt werden, sowohl bei horizontaler als auch vertikaler Ausrichtung. Das Tippen fällt durch die großen Abstände leicht. Außerdem hat auf eine Handschrifterkennung umgeschaltet werden. Diese funktionierte aber bei dem Vorserienmodell noch nicht.

An der rechten Gehäuse befindet sich eine Infrarot-Schnittstelle. Ein Hinweis darauf, dass man das 7.7 zukünftig auch als Fernbedienung für den Flat-TV verwenden könnte. In der Software des 7.7 fand sich aber noch keine entsprechende App.

Telefonieren
Neu beim 7.7 ist die Schaltfläche Telefon in der Menüleiste. Wie schon mit dem Ur-Galaxy-Tab wird es möglich sein zu telefonieren. Dazu befindet sich auch ein Lautsprecher im oberen Rahmen des 7.7 – ganz so wie bei einem Smartphone. Die eigentlichen Lautsprecher für die Mediewiedergabe befinden sich an der Unterseite. Dort befinden sich auch ein Loch im Gehäuse für das Mikrofon. Der SIM-Kartenslot befindet sich an der linken Gehäuseseite, über dem microSD-Kartenslot (bis zu 32GB).

Die Telefonfunktion konnte leider nicht getestet werden, da die SIM-Karte vom Vorserienmodell des 7.7 nicht erkannt wurde. Rein vom Handling her wäre es aber durchaus möglich, ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren, solange das Gespräch nicht zu lange dauert und man sich mit einem Tablet am Ohr nicht allzu blöd vorkommt.

Ersteindruck
Das Galaxy Tab 7.7 geht in die richtige Richtung: Bessere Displays für Tablets bei gleichzeitiger Reduktion von Gewicht und Dicke. Auch die, im Vergleich zu iPad oder 10.1 recht kleine Bildschirmdiagonale, ist weniger störend, als man vermuten würde. Zum Arbeiten (sofern man dafür nicht ohnehin ein Notebook hat) ist ein größeres Display sicher besser, aber für mobile Unterhaltung, Browsen und Messaging können 7,7 Zoll durchaus eine Alternative sein.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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