© Puls

Philips

iPhone-App findet den nächsten Defibrillator

In Österreich leiden etwa 40.000 Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen, mehr als 15.000 Menschen sterben hierzulande jährlich am plötzlichen Herztod. Umgelegt auf die Hauptstadt Wien bedeutet das: Jährlich erleiden hier etwa 3500 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand, allerdings erreichen nur etwa 200 davon auch das Spital zur Behandlung.

Damit die Notfallpatienten auch schnell von Laien richtig behandelt werden können, hat die Stadt Wien ein Netz aus 190 Standorten aufgebaut, die einen Defibrillator zur Reanimation von Betroffenen bieten. Dazu gehören etwa Bäder, Magistratsämter, Sportanlagen, Bankfoyers oder Apotheken. Damit man einen der Defibrillatoren im Notfall auch findet, hat der Samariterbund in der gleichnamigen Erste-Hilfe-App (für iPhone, gratis) die Standorte auf einer integrierten Kartenansicht verzeichnet. Nutzer können so rasch per GPS-Ortung fesstellen, wo das nächste lebensrettende Gerät zu bekommen ist.

„Durch kräftigen Druck in der Mitte des Brustkorbes und den raschen Einsatz eines Defibrillators können Zeugen eines Herz-Kreislauf-Stillstands effizient Hilfe leisten und so die Überlebenschance von derzeit zehn auf über 60 Prozent erhöhen“, sagt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Präsident des Vereins Puls, der Maßnahmen gegen den plötzlichen Herztod setzt.

Um die Überlebenschancen von Betroffenen zu erhöhen, hat die Stadt Wien gemeinsam mit Puls, der Gewista und dem Defibrillator-Hersteller Philips die Aktion “Strom fürs Leben” gestartet. 60 der bekannten City Lights wurden in so genannte “Defi-Säulen” umfunktioniert - also öffentlich zugängliche Stationen, die im Notfall einen Defibrillator schnell zur Verfügung stellen können. Die Stationen bieten neben dem Gerät einen direkten Draht zu Notrufzentralen, mit denen der Helfer so einfach und schnell Kontakt aufnehmen kann. Außerdem können Nutzer direkt über die App neue Standorte von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren bekannt geben.

Die Defibrillatoren selbst stellt der Hersteller Philips. Das Modell ist klar für Laien konzipiert und leitet per Sprachausgabe durch die zu setzenden Maßnahmen. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Medizinischen Universität Wien. „Unser Ziel ist es, die Einsätze der Defisäulen auszuwerten, um so auf Basis von gesammelten Daten Einsatz und Nutzen der Geräte zu optimieren und bedarfsorientiert zu erheben, wo zusätzliche Defibrillatoren sinnvoll wären“, erklärt Prof. Klaus Markstaller, Leiter der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin der MedUni Wien.

Für Zuhause
Da 80 Prozent der Notfälle mit Herzstillstand aber zu Hause passieren und weniger als fünf Prozent der Betroffenen dort überleben, gibt es auch Geräte für daheim. Sind Herzpatienten gefährdet, kann ein Laien-Defibrillator angeschafft werden. Philips HeartStart Home Defibrillator (ca. 1500 Euro) etwa führt mit klaren akustische Anweisungen durch die notwendigen lebensrettende Schritte. Dabei erinnert er daran, die Rettung zu verständigen (in der Stresssituation nicht unwichtig) und gibt Anweisungen, wie Wiederbelebungsmaßnahmen und die Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen sind.

Das Gerät ist dabei so konzipiert, dass es nur bei Bedarf den Schock abgibt - der Anwender hat dabei nur darauf zu achten, dass niemand den Patienten berührt. Der Akku des Geräts hält im Stand-by-Zustand etwa vier Jahre, der Defibrillator kann übrigens auch bei Kindern angewendet werden.

Mehr zum Thema

  • Handys registrieren die Ausbreitung von Malaria
  • Regierung segnet ELGA ab
  • ELGA-Ministerratsentwurf ist fertig

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Philips.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare