Käuferansturm legt Bankomatkassen lahm
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Wer am Montag Vormittag seine Geschenke in Österreich bargeldlos bezahlen wollte, brauchte viel Geduld. Viele Bankomatkassen waren dem Käuferansturm nicht gewachsen und gaben zeitweise den Geist auf. Vor allem zwischen 11 und 12 Uhr kam es österreichweit immer wieder zu Problemen bei der Bezahlung bzw. Geldabhebung mit Maestro-Bankomat-Karten. In den Einkaufszentren bildeten sich durch die Verzögerungen lange Warteschlagen vor den Kassen, was für Unmut bei den Kunden sorgte.
„Es gab zwar keinen Komplett-Ausfall, aber immer wieder Abbrüche und daher Verzögerungen“, bestätigte Tamara Berger-Feichter, Sprecherin der Kartengesellschaft PayLife. Das Problem lag laut Berger-Feichter nicht an den Terminals, sondern an der Überlastung des Systems. Am „stärksten Einkaufstag des Jahres“ müssten die Terminals pro Minute bis zu 3000 Transaktionen abwickeln. Zu kurzfristigen Störungen kam es auch wegen eines Fehlers in einem Rechenzentrum der Abwicklungsfirma PSA. Gegen 12.30 Uhr konnte aber Entwarnung gegeben werden, am Nachmittag beruhigte sich die Lage wieder. Auch für den heutigen 24. Dezember seien keine Störungen zu erwarten.
Nichts geht mehr in Belgien
Noch dramatischer zeigte sich die Situation allerdings in Belgien. So fiel am Montag landesweit die Zahlung per Bankkarte über viele Stunden aus. Kunden mussten ihre Einkäufe für die Feiertage an den Kassen zurücklassen, auch Automaten für Parkscheine und Bahntickets nahmen nur Bargeld an. Erst am Abend konnte der Systembetreiber Atos Worldline Entwarnung geben. Bis dahin hatten aber schon viele Geschäfte erhebliche Umsatzeinbußen erlitten. Der Einzelhandelsverband Brüssel schätzte die Verluste einzelner Läden an einem der umsatzstärksten Tage des Jahres auf bis zu 20 Prozent.
Vor allem kleine Geschäfte litten unter dem Ausfall der bargeldlosen Bezahlung. Große Kaufhäuser und Ketten konnten dagegen oft die Bankkartendaten ihrer Kunden abspeichern und die Verkäufe später abrechnen. Im Internet verbreitete Fotos zeigten lange Warteschlangen vor Bankomaten, die größtenteils störungsfrei funktionierten. Erst am Samstag hatte Atos Worldline einen neuen Nutzerrekord in Belgien vermeldet: 5,5 Millionen Kartenzahlungen innerhalb eines Tages - in einem Land mit nur elf Millionen Einwohnern.
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