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Kaum beachtet: Gratis-Tools für Windows-Nutzer

Microsoft bietet mit Live Essentials ein Softwarepaket an, dass in vielen Fällen kostenpflichtige Programme ersetzen kann. Datensicherung oder Multimedia-Anwendungen sind nur zwei der möglichen Einsatzgebiete. Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch, dass die neueste Version der Live Essentials nur unter Rechnern ab Windows Vista funktioniert. Nutzer von Windows XP müssen auf die Windows Live Essentials 2009 zurückgreifen, die einen eingeschränkten Funktionsumfang bietet.

Bei der Installation von Live Essentials sollten User in jedem Fall von der automatischen Variante absehen und die benutzerdefinierte Installation wählen. Anschließend kann man bestimmen, welche Teile der Suite man tatsächlich installieren will.

Speichern in der Cloud mit SkyDrive und Live Mesh
Mit seinem Dienst SkyDrive bietet Microsoft die Möglichkeit, Dateien in der Cloud abzuspeichern. Zu diesem Zweck bietet der Softwareriese 25 Gigabyte pro angemeldetem Konto an Speicherplatz an. Auf diesen Platz kann man entweder über ein Web-Interface oder über die Office-Programmen zugreifen. Dort kann man unter dem Menüpunkt „Speichern und Senden“ seine Dokumente direkt in Microsofts Cloud speichern. Die Daten können dann entweder privat gehalten, oder aber auch für andere User freigegeben werden.

Im Windows Datei-Explorer kann man etwa, ähnlich wie beim populären Dienst Dropbox, eine Reihe von Ordnern zur Synchronisierung bestimmen. Um das zu ermöglichen, benötigt man das Tool Live Mesh, das in den Live Essentials enthalten ist. Eine Version des Tools ist auch für Mac erhältlich. Es muss allerdings beachtet werden, dass für die automatische Online-Synchronisierung nur fünf Gigabyte Speicher zur Verfügung stehen.

P2P Synchronisation
Daneben gibt es noch die Möglichkeit, einen bestimmten Ordner direkt zwischen zwei Computern zu synchronisieren. Live Mesh muss hierfür auf beiden Rechnern installiert sein und während dem Synchronisierungsvorgang laufen. Die Dateien werden dann mittels P2P-Verbindung übertragen. Somit können Ordner beliebiger Größe synchronisiert werden, so lange genug Speicherplatz auf den Festplatten der beiden Rechner vorhanden ist.

Mit dem kommenden Update von Windows Phone 7 (Codename "Mango") soll Live Mesh auch auf den Microsoft-Smartphones verfügbar gemacht werden. Clients für iPhone oder Android fehlen, es gibt allerdings eine mobile Weboberfläche, auf die von jedem Smartphone aus zugegriffen werden kann.

Alternativen
Dropbox bietet zwei Gigabyte Online-Speicher für die Synchronisierung an. Dieser Speicher kann entweder durch Premium-Pakete oder durch das Anwerben weiterer User erweitert werden. Ein Vorteil von Dropbox ist, dass plattformunabhängiger als bei Live Mesh agiert werden kann. Dropbox kann auch unter Linux sowie unter den Smartphone-Betriebssystemen iOS und Android verwendet werden. Eine Funktion zur P2P-Synchronisation ist nicht vorhanden.

Zwei Gigabyte Speicher und ähnlichen Funktionsumfang gibt es auch bei den Diensten Ubuntu One, Zumo Drive oder TeamDrive.

Kindersicherung mit Windows Live Family Safety
Live Essentials bietet auch ein Tool für besorgte Eltern an: Mit Windows Live Family Safety können etwa bestimmte URLs anhand von Listen gesperrt werden. Weiters gibt es Zeitfenster, in welchen bestimmte Accounts nicht auf den Computer zugreifen können. Die Computernutzung des Nachwuchs wird auch genau protokolliert und kann von den Eltern abgerufen werden. Damit der Anwender auch weiß, dass der Account überwacht wird, existiert ein entsprechender Hinweis.

Elternteile können darüber hinaus festlegen, welche Spiele gespielt werden dürfen. So kann der Administrator festlegen, dass nur Computerspiele freigeschaltet sind, die für eine bestimmte Altersklasse freigegeben sind. Auch Kontaktmanagement ist möglich - der Administrator sieht, welche Personen der Nachwuchs in der MSN-Kontaktliste hat. Aktuell wird ausschließlich der  Messenger unterstützt, nach der Übernahme von Skype ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass diese Funktion noch ausgeweitet wird.

Alternativen
Die Software Parents Friend ist für die private Nutzung ebenfalls gratis und bietet einen ähnlichen Funktionsumfang.

Bilder verwalten mit Live Fotogalerie
Für Hobbyfotografen bietet Microsoft mit der Windows Live Fotogalerie eine Software an, die sich direkt in das Betriebssystem integriert und verspricht, die eigene Fotosammlung effektiv zu verwalten. Darüber hinaus enthält das Tool grundlegende Funktionen zur Bildbearbeitung.

So können Kratzer oder andere Bildverunreinigungen retuschiert oder Schärfe oder Kontrast angepasst werden. Auch erweiterte Funktionen wie Gesichtserkennung (auf Nachfrage der futurezone bestätigte Microsoft, dass jene nur lokal geschehe) oder das Zusammenschneiden des perfekten Gruppenfotos (kombiniert die besten Bildausschnitte aus mehreren Fotos ) gehören zum Funktionsumfang. Jener kann zusätzlich noch mit Plug-ins erweitert werden. Der Anwender kann die Fotos außerdem direkt zu Online-Diensten wie Flickr, Facebook oder auch zu Googles Picasa hochladen.

Alternative
Google Picasa bietet ähnliche Funktionen wie Microsofts Lösung, wenn auch mit einem leicht geringeren Funktionsumfang.

Wer einen leistungsstarken Bildbetrachter sucht, kann auch auf die Freeware IrfanView zurückgreifen. Die Software bietet auch Grundfunktionen für die Bildbearbeitung an. Auf jene hat sich auch die Freeware Paint.net spezialisiert, die großen Funktionsumfang bei simpler Bedienung verspricht.

Videos bearbeiten und erstellen mit Movie Maker
Dem Movie Maker, der gemeinsam mit Windows ME (Millenium Edition) eingeführt wurde, eilt oft ein schlechter Ruf voraus. So wurde er immer wieder aufgrund von Instabilität und seines geringen Funktionsumfanges kritisiert. Im Umfang des Windows Live Pakets ist auch der Movie Maker in einer neuen Version erschienen. Profis oder Semi-Profis werden mit dem Funktionsumfang nicht völlig glücklich werden, der Movie Maker bietet jedoch Basisfunktionen, um etwa seine Fotos im Rahmen eines Videos zu präsentieren. Auch hier können die Werke direkt zu Facebook, Flickr oder YouTube geladen werden.

Alternativen
Ebenfalls gratis erhältlich ist die Software Virtual Dub, die mit deutlich mehr Funktionen aufwarten kann. Das führt allerdings auch dazu, dass die Bedienung nicht so intuitiv ist, wie beim Movie Maker. Einen noch größeren Funktionsumfang bietet die plattformunabhängige Software Avidemux.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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