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Lumix LX7: Pocket-Cam mit Leica-Optik im Test

Panasonics neue Lumix-Kompaktkamera soll mit einem lichtstarken Objektiv und einem Sensor mit zehn Megapixel punkten. Die fix verbaute Linse hat eine Brennweite von 24 - 90mm (entspricht 35mm) und eine Blende von f1,4 - 2,3. Mit Abmessungen von 111 x 67 x 46mm und einem Gewicht von knapp 300 Gramm (mit Akku und Speicherkarte) ist das Gerät angenehm kompakt. Panasonic hat sich trotz des kleinen Gehäuses nicht davon abhalten lassen, eine große Zahl an Bedienelementen zu verbauen.

Alleine am Objektiv finden sich drei verschiedene Regler, mit denen der Autofokus-Modus, das Bildformat und die Blende direkt geregelt werden können. Der jeweilige Aufnahmemodus wird über ein Auswahlrad an der Oberseite der Kamera festgelegt. Manuell fokussiert wird nicht über das Objektiv, sondern über einen Regler, der unterhalb dieses Auswahlrades liegt. Neben den Standard-Digitalkamera-Bedienungstasten an der Rückseite befindet sich dort noch ein Regler, mit dem verschiedene Einstellungen, je nach Aufnahmemodus, korrigiert werden können.

Der Bildausschnitt wird über ein LC-Display mit einer Diagonale von 3 Zoll (7,5 Zentimeter) bestimmt. Die Auflösung liegt bei 920.000 Bildpunkten. Im Test fiel das Display eher negativ auf, Schärfe und Helligkeit hätten durchwegs besser ausfallen müssen. Das Display ist fest in dem Gehäuse versenkt und somit nicht schwenkbar.

Innenleben
Im Inneren der Kamera arbeitet ein CMOS-Sensor mit einer Größe von 1 / 1,7 Zoll. Die höchste Auflösung liegt bei 10,1 Megapixel, Videos werden in maximal 1080p mit 25, 50 oder 60 fps geschossen.

Trotz der geringen Sensorgröße verspricht Panasonic rauscharme Fotos, auch bei höheren ISO-Stufen. Maximal lässt sich die Lichtempfindlichkeit (im erweiterten Modus) auf auf ISO 12.800 schrauben, die Verschlusszeiten lassen sich von maximal 250 Sekunden bis 1 /10000 Sekunde regeln. Die LX7 hat eine Reihe von Farb- und Kreativeffekten integriert, wie man sie auch von anderen Kameras kennt. Insgesamt 16 Effekte sind im Kreativmodus voreingestellt, von Retro über Tilt-Shift bishin zu Cross-Process.

Handling
Die Handhabung der Kamera ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, da man aufgrund der kleinen Bauweise und den vielen Tasten kaum weiß, wo man seine Hand hinlegen soll, um sie sicher zu halten. Bedienelemente auf das Objektiv auszulagern, macht im ersten Moment zwar Sinn, die Art der verfügbaren Einstellungen ist jedoch etwas befremdlich. So ist es fraglich, wie viele Nutzer es gibt, die das Bildformat so oft verstellen, dass ein dezidierter Schalter dafür Sinn macht.

Nicht wirklich gelungen ist die Menüführung. Die Aufnahmeoptionen sind etwa auf sechs Seiten aufgeteilt, zwischen denen man nicht hin- und herspringen kann. Darum muss man sich jedes Mal durch jeden einzelnen Punkt klicken, um etwa die Blitzkorrektur zu regulieren.

Damit Aufnahmen nicht verwackelt werden, hat Panasonic einen Bildstabilisator eingebaut, der im Test auch wirklich einen merkbaren Unterschied machte. Gerade in Situationen mit wenig Licht und dementsprechend langer Belichtungszeit ist es mit der LX7 möglich, auch im Zoom-Bereich unverwackelte Bilder zu schießen.

Die Bildqualität
Im Test erzeugte die LX7 unter guten bis mittleren Lichtverhältnissen scharfe und kontrastreiche Aufnahmen. Auch die Farbdarstellung stimmt, die Bilder werden weder übersättigt noch zu blass. Auch die verschiedenen Farbeffekte sind gut gelöst und wirken weit nicht so übertrieben oder lieblos, wie man es von anderen Kameras kennt.

Unter schlechten Lichtverhältnissen geht die Qualitätskurve, wie bei nahezu allen Kompaktkameras, stark bergab. Hier fällt auch der kleine Sensor stark ins Gewicht, Aufnahmen über ISO400 sind bereits stark beeinträchtigt.

Das Fazit
Die LX7 hinterlässt in vielen Hinsichten einen guten Eindruck. Die Bildqualität bei gutem Licht kann sich sehen lassen und die Spielereien mit Bildeffekten macht Spaß. Auch beim Handling hat sich Panasonic Gedanken gemacht und ein Konzept realisiert, das noch einige Freunde finden könnte. Lässt das Licht nach, lässt auch die Leistung der Kamera relativ schnell nach. Hier kann die LX7 auch nicht ganz mit Konkurrenten wie Sonys RX100 mithalten, die einen größeren Sensor verbaut hat.

Wer einen Hang zu Bildeffekten hat, einen wirklich kompakten Begleiter sucht und in der Regel nicht unter schwierigen Lichtverhältnissen fotografiert, kann bei der LX7 um 529 Euro (UVP) zugreifen.

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Thomas Prenner

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Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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